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Gynäkologie

Exeltis

Drospirenon-only Pille: Weniger Nebenwirkungen bei estrogenfreier Verhütung

23.11.2021

Das neue Gestagen-Monopräparat soll die positiven Eigenschaften einer estrogenfreien oralen Verhütung im Hinblick auf Sicherheit und unerwünschte Nebenwirkungen mit den pharmakologischen Vorzügen des dem „natürlichen“ Progesteron sehr ähnlichen Drospirenon verbinden. Die wichtigsten Aspekte im Überblick.

Im Zuge eines Presse-Workshops stellte Exeltis Ende Mai 2021 das neue Gestagen-only Kontrazeptivum Slinda® mit 4 mg Drospirenon vor. In ihrer kurzen Begrüßung betonte Exeltis-Geschäftsführerin Silvia Steyrer-Gruber, dass zu diesem Präparat auch als Neueinführung schon viele Daten vorliegen. In den USA wurde das Produkt 2019 eingeführt und es wurden bereits mehr als zwei Millionen ­Zyklen weltweit ausgeliefert.


Innovativ für Frauen mit Risikofaktoren

Prof. Dr. med. Thomas Römer (Köln) ordnete das neue Präparat als echte Innovation ein: „Gerade im Bereich der Gestagen-only Pillen war das Angebot bisher sehr eingeschränkt – und wir haben uns klinisch oft schwer getan, für Patientinnen mit Risikofaktoren das richtige Kontrazeptivum zu finden. Es war an der Zeit für ein neues Präparat.”

Prof. Dr. med. Inka Wiegratz (Frankfurt/Main) stellte die Daten aus den Zulassungsstudien vor. Zwei europäische und eine US-amerikanische Phase-III-Studie bestätigen eine zuverlässige kontrazeptive Wirkung. Die Analyse der beiden europäischen Studien ergab einen Pearl-Index (primärer Endpunkt) von 0,73. Damit ist die estrogenfreie Drospirenon Pille genauso sicher wie orale Kombinationspräparate.

Prof. Dr. med. Patricia Oppelt (Erlangen) ging auf einige klinische Besonderheiten ein. Sie stellte eine prospektive Studie zur Sicherheit und Verträglichkeit von 4 mg Drospirenon mit 111 Adoleszentinnen (12 bis 17 Jahre) vor. Dort reduzierte sich das Auftreten von Dysmenorrhoen von 46 % auf 17 % nach Einnahme über 13 Zyklen. Parallel dazu nahm die Anwendung von Analgetika deutlich ab. Zum Endpunkt der Studie bewerteten 82,4 % der Teilnehmerinnen die Verträglichkeit als exzellent oder gut.


Weniger Lungenembolien bei estrogenfreien Verhütungsmitteln

Dr. med. Hannelore Rott vom Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr in Duisburg ging schließlich auf die ­hämostaseologischen Parameter im Zuge der oralen Kontrazeption ein und zeigte, dass die Häufigkeit von Lungenembolien bei Mädchen ab 13 Jahren deutlich stärker steigt als bei gleichaltrigen Jungs. Hauptgrund dürften kombinierte orale Kontrazeptiva sein, denn bei Mädchen, die estrogenfrei verhüten, gleicht sich die Kurve der junger Männer an.


Nebenwirkungen bei hormoneller Kontrazeption: Gestagene am günstigsten

In einer der zulassungsrelevanten Studien wiesen mehr als 40 % der Frauen mindestens einen VTE-Risikofaktor auf – wie thromboembolische Ereignisse in der ­Familienanamnese, eine Prädisposition für eine vaskuläre Erkrankung oder Begleitumstände wie Alter > 35 Jahre, Adipositas oder Rauchen. Über das gesamte klinische Entwicklungsprogramm hinweg (> 20 000 Zyklen) trat dennoch kein einziger Fall einer venösen Thromboembolie oder eines arteriellen ­Gefäßverschlusses auf. Dr. Rott betonte daher in ­ihrer Zusammenfassung, dass zur Senkung des VTE-Risikos bei jungen Frauen eine reine Gestagengabe am günstigsten sei. Und dass bei Frauen mit Z. n. Thromboembolie und/oder Thrombophilie das ­Thema Verhütung vom Frauenarzt unbedingt aktiv thematisiert werden müsse – schließlich gelte es, eine ungewollte Schwangerschaft mit noch höherem TVT-Risiko zu vermeiden.

Presse-Workshop (Veranstalter: Exeltis Germany GmbH, Ismaning), Mai 2021

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