In Deutschland werden jedes Jahr etwa 23 000 Säuglinge aufgrund einer RSV-lnfektion stationär behandelt. 70 % der von RSV betroffenen Säuglinge und Kleinkinder haben dabei keine Risikofaktoren. Eine maternale Impfung kann die Neugeborenen vor schweren Folgen einer spolchen Infektion schützen.
Das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zählt zu den häufigsten und bedeutendsten Erregern von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern. Während Infektionen mit respiratorischen Synzytial-Viren ganzjährig auftreten können, führen sie von November bis April gehäuft zu Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Gerade Neugeborene sind wegen ihrer kleinen Atemwege und des noch nicht ausgereiften Immunsystems anfällig für eine Infektion. In ihrem ersten Lebensjahr stecken sich 50 bis 70 % aller Säuglinge mit RSV an. Eine Infektion kann bei ihnen zu schweren Krankheitsverläufen mit Bronchiolitis oder Pneumonie führen.
Mit dem bivalenten RSV-Impfstoff Abrysvo® (RSVpreF) können Mütter mittels Impfung während der Schwangerschaft ihre Neugeborenen durch die Übertragung von Antikörpern über die Plazenta vor dem Virus schützen. Anlässlich der bevorstehenden RSV-Saison erörterten der Kinderarzt Dr. med. Günther Gosch (Magdeburg) und der Gynäkologe Prof. Dr. med. Holger Stepan (Leipzig) worauf es beim Schutz von Neugeborenen und Säuglingen ankommt.
„In den letzten Jahren ist das Risikobewusstsein beim Thema RSV bei werdenden Eltern gestiegen. Bei der allgemeinen Impfbereitschaft der Schwangeren gibt es aber noch Aufholbedarf“, konstatierte Prof. Stepan. „Umso wichtiger ist es, dass Schwangere von ihrem Betreuungsumfeld – allen voran den niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie den Hebammen – über die verfügbaren und in der Schwangerschaft empfohlenen Impfungen proaktiv hingewiesen und positiv beraten werden.“ Und Dr. Gosch ergänzte: „Aufklärungsarbeit findet auch in der pädiatrischen Praxis statt, wo Ärztinnen und Ärzte unter anderem Mütter beraten, die erneut schwanger sind. Gerade in solchen Fällen haben wir die Möglichkeit, früh für eine Impfung, die unmittelbar ab der Geburt schützt, zu sensibilisieren.“
Die DGGG empfiehlt die RSV-Impfung für Schwangere zusammen mit mehreren perinatologischen Fachgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften sowie dem Berufsverband der Frauenärzte in einer gemeinsamen Stellungnahme. Als freiwillige Satzungsleistung erstatten bereits heute mehr als 30 Krankenkassen ihren schwangeren Versicherten die RSV-Impfung.
Pressekonferenz der Pfizer Deutschland GmbH, Oktober 2024