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Sexualität

Hormon- und Kupferspiralen vergleichbar sicher

25.4.2023

Ob Hormon- oder Kupferspirale: Die Ergebnisse eines jetzt vorgelegten Health Technology Assessment (HTA) zeigen, dass beides sehr sichere und im Vergleich zu Kondomen oder der Pille kosteneffektive Verhütungsmethoden sind. Allerdings kann es bei Verwendung der Hormonspirale häufiger zu einem Ausbleiben der Regelblutung kommen, bei Verwendung der Kupferspirale können hingegen verstärkte Regelblutungen auftreten. Der HTA-Bericht wurde im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) von einem interdisziplinären Wissenschaftlerteam erarbeitet.

Die Spirale ist in Deutschland nach oralen Kontrazeptiva und dem Kondom die am dritthäufigsten eingesetzte Verhütungsart – so die Ergebnisse einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2018. Sie wird von etwa 10% der sexuell aktiven Frauen genutzt. Drei Fragen sollte der HTA-Bericht nach einer Bürgerinnenanfrage klären: Wie sicher sind diese Verhütungsmittel? Was sind ihre jeweiligen Begleit- und Nebenwirkungen? Und wie werden diese Begleit- und Nebenwirkungen von ihren Nutzerinnen erlebt und bewertet?

Das Wissenschaftlerteam hat acht Studien ausgewertet, in denen Hormon- und Kupferspirale miteinander verglichen werden. Neben Ergebnissen zur Sicherheit der beiden Spiralen finden sich in den Studien zahlreiche Ergebnisse zu verschiedenen Begleit- und Nebenwirkungen. Es wurden aber keine Vergleiche gefunden, die neuere Systeme wie die Kupferkette oder den Kupferball berücksichtigen.

Entscheidung fällt aufgrund persönlicher Vorlieben

Beide Verhütungsspiralen sind sehr wirksam, wobei die Hormonspirale die Einnistung der befruchteten Eizelle noch etwas besser verhindert. Durch ihre hormonelle Wirkung kann es jedoch häufiger zu Beschwerden wie Akne, Übelkeit, Depressionen oder Gewichtsveränderungen kommen. Bei den Unterleibsschmerzen und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität gibt es keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den beiden Spiralen. Bei Hormonspiralen kommt es häufiger zu schwächeren oder ausbleibenden Regelblutungen, bei Kupferspiralen häufiger zu stärkeren Blutungen.

Ob sich eine Frau für eine Hormonspirale oder eine Kupferspirale entscheidet, hängt vorwiegend von persönlichen Vorlieben ab. Vor allem die jeweilige Wirkung der Spirale auf die Monatsblutung wird von Frauen sehr unterschiedlich bewertet: Manche finden die Abschwächung oder das Ausbleiben der Blutung sehr angenehm; andere empfinden dies als beunruhigend und unnatürlich. Deshalb ist eine umfassende, ausgewogene und verständliche Information wichtig, damit die Frau die für sie passende Verhütungsmethode wählen kann.

Der HTA-Bericht „Empfängnisverhütung: Vergleich von Hormonspirale und Kupferspirale“ (IQWiG HTA-Nummer HT21-05) steht in voller Länge und in einer sehr kurzen Kompaktversion zum Download zur Verfügung. Der Bericht thematisiert nicht die Verwendung von (Kupfer-)Spiralen zur damit möglichen Notfallkontrazeption.

Pressemitteilung „Verhütung: Hormon- und Kupferspirale zeigen nur geringe Unterschiede“. Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, 19.4.2023 (https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_92099.html).

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