Mit der Schwangerschaftsprognose von Frauen mit Endometriose hat sich ein Team der Universität Mailand beschäftigt. Das Team schloss in seine Studie 355 Frauen mit Endometriose ein. Zur Kontrollgruppe gehörten 741 Frauen ohne Endometriose. Alle Frauen wurden nach ihrer Schwangerschaft zu etwaigen Komplikationen befragt.
Es konnte gezeigt werden, dass etwa das Risiko für Frühgeburten vor der 34. Schwangerschaftswoche (SSW) bei Frauen mit Endometriose um das Zweieinhalbfache erhöht war. Das Risiko, das Kind vor der 37. SSW zur Welt zu bringen, war fast doppelt so hoch. Zudem mussten Kinder von Frauen mit Endometriose doppelt so oft auf der Intensivstation behandelt werden wie Kinder von Müttern ohne Endometriose. Patientinnen mit Endometriose und schwerer Adenomyose hatten zudem ein signifikant höheres Risiko für eine Placenta praevia. Zudem wurde häufiger eine Sectio durchgeführt. Neugeborene von Frauen mit Endometriose hatten im Vergleich zu Neugeborenen von Frauen in der Kontrollgruppe eine signifikant höhere Aufnahmerate auf die Intensivstation (14 % vs. 7 %). Die Autoren fassen zusammen: Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Endometriose mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburt und Neugeborenenaufnahme auf die Intensivstation verbunden ist. Weitere Studien sind erforderlich, um den Zusammenhang zwischen schwerer Adenomyose, die gleichzeitig mit Endometriose besteht, und geburthilflichen Komplikationen zu belegen.
Berlanda N et al., Arch Gynecol Obstet 2021; DOI 10.1007/s00404-021-06243-z