Die Senkung erhöhter Lipidspiegel geht mit der Reduktion kardiovaskulärer Risiken einher. Als First-Line-Therapeutika werden wieder Statine empfohlen. Bei ungenügendem Ansprechen sind sie stufenweise u. a. mit Ezetimib und PCSK9-Inhibitoren zu kombinieren.
Metaanalysen und klinische Studien weisen darauf hin, dass die relative Reduktion kardiovaskulärer Risiken proportional zur absoluten Senkung von Low density Lipoprotein (LDL-C) verläuft. Der Benefit der LDL-C-Senkung hängt vom Risiko für atherosklerotisch bedingte kardiovaskuläre Erkrankungen (ASCVD) und der LDL-C-Senkung ab, wonach selbst eine kleine LDL-C-Senkung bei einem Hochrisiko-Patienten eine signifikante Risikoreduktion bedeuten kann.
Nach den „2021 ESC Guidelines on cardiovascular disease prevention in clinical practice“ stellen Statine weiter First-Line-Therapeutika für Patienten mit erhöhtem Risiko für ASCVD dar. Sie senken LDL-C-Spiegel sowie die ASCVD-Morbidität und -Mortalität – ebenso den Bedarf an koronaren Interventionen. Zudem setzen Statine Triglyceridspiegel herab und können sogar das Pankreatitisrisiko erniedrigen.
Zu den neuen Leitlinien hinzu kamen zwei Klasse-IIb-Empfehlungen: Die primäre Prävention mit Statinen kann erwogen werden bei Patienten ≥ 70 Jahren mit hohem ASCVD-Risiko. Dies gilt auch bei Personen ≤ 40 Jahren mit Diabetes mellitus Typ 1 oder 2 und Verdacht auf Organschäden (target organ damage, TOD), so lange keine Schwangerschaft geplant ist.
Visseren FLJ et al., EHJ 2021; doi 10.1093/eurheart/ehab484