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Gesundheitsreport 2021

Hohe Belastung durch Corona-Pandemie, leicht gesunkener Krankenstand

Der im Juni vorgelegte TK-Gesundheitsreport 2021 „Ein Jahr Coronapandemie: Wie geht es Deutschlands Beschäftigten?“ sowie eine bevölkerungsrepräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) beschäftigt sich schwerpunktmäßig damit, wie es Deutschlands Beschäftigten nach anderthalb Jahren Corona-Krisen-Ausnahmezustand geht und welche Auswirkungen dies auf Gesundheit und Psyche der Menschen gehabt hat. Die vorgelegten Daten bringen keine grundsätzlich neuen Einsichten, quantifizieren jedoch wie enorm die Belastungen und krisenbedingten Probleme gewesen sind bzw. noch sind.
Die Analyse zeigt einer Pressemitteilung der TK zufolge, dass sich 42% der Menschen in Deutschland im März 2021 ‒ im zweiten bundesweiten Lockdown ‒ stark bzw. sehr stark von der Corona-Situation belastet fühlen. Vor einem Jahr bei einer ersten Befragung im Mai 2020 zu Beginn der Pandemie waren es noch 35%. Das entspricht einem Anstieg von 20%. Zu den Hauptbelastungsfaktoren gehören fehlende persönliche Treffen (89%), Angst, dass Angehörige oder Freunde an Corona erkranken (60%), bei Familien mit Kindern zudem Kita- und Schulschließungen (59%) sowie bei den Berufstätigen mehr Stress am Arbeitsplatz (49%).

So fühlte sich mehr als die Hälfte der befragten Erwerbstätigen im Homeoffice mit mindestens einem Kind im Haushalt (54%) im März 2021 von der Corona-Situation stark bzw. sehr stark belastet. Im Mai vergangenen Jahres waren es 45%. Zum Vergleich: Bei den Berufstätigen im Homeoffice ohne Kinder hatte sich der Belastungsgrad nicht verändert (jeweils 31%). Bei den Erwerbstätigen, die in Präsenz arbeiten ‒ ob mit oder ohne Kinder ‒, fühlten sich 46% durch Corona belastet.
Eine Langzeitstudie des psychologischen Instituts der Technischen Universität (TU) Chemnitz in Kooperation mit der TK unterstützt die These der zunehmenden Belastung der Menschen im Verlauf der Corona-Pandemie. Insgesamt wurden dazu 2.900 Berufstätige online zu ihrer psychosozialen Belastung durch Corona befragt. Der Studienleiter Prof. Dr. Bertolt Meyer (Chemnitz) resümierte: „Die Batterien sind leer. Einerseits haben die beruflichen und sozialen Herausforderungen den Stress der Menschen auf Dauer erhöht. Andererseits war es der Bevölkerung durch den Lockdown aber über einen sehr langen Zeitraum nicht möglich, die eigenen Ressourcen wieder aufzufüllen, zum Beispiel durch Treffen im Freundeskreis, Sport, Kultur oder Reisen.“

Insgesamt betrachtet, liefert der Gesundheitsreport jedoch keine Hinweise auf eine grundsätzliche Verschlechterung der Gesundheit von Erwerbspersonen durch die Corona-Pandemie. Mit einem Krankenstand von 4,14% lag das Jahr 2020 sogar unter den Werten der Vorjahre (2019: 4,22%; 2018: 4,25%). „Das ist vor allem auf weniger Krankschreibungen mit Erkältungskrankheiten zurückzuführen“, erklärt Mitautor des TK-Gesundheitsreports 2021 Dr. Thomas Grobe (Göttingen). „Auch wurden im Corona-Jahr 2020 so wenige Antibiotika verschrieben, wie noch nie seit Beginn der Auswertungen zum Gesundheitsreport vor 20 Jahren. Die Abstands- und Hygieneregeln haben offenbar dazu beigetragen, die Verbreitung vieler anderer Infektionserkrankungen zu reduzieren.“

Pressemitteilung Techniker Krankenkasse: Ein Jahr Corona: Krankenstand niedrig ‒ psychische Belastung hoch, Hamburg, Juni 2021

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