Als chronische Erkrankung wird Diabetes überwiegend ambulant behandelt, so Dr. med. Dorothea Reichert (Landau), doch auch im Krankenhaus sollte eine adäquate Versorgung gesichert sein. Das gilt besonders für diejenigen, die das Diabetesmanagement nicht selbst handhaben können.
Im Jahr 2023 gab es 8,9 Millionen Personen mit dokumentiertem Typ-2-Diabetes, dazu 32 000 Kinder und Jugendliche sowie 340 000 Erwachsene mit Typ-1-Diabetes, und einer Dunkelziffer von mindestens 2 Millionen Menschen. Mehr als 18 % der Krankenhauspatienten weisen Diabetes als Nebendiagnose auf. Damit ist eine funktionierende Vernetzung zwischen ambulanter, spezialfachärztlicher und stationärer Versorgung nötig.
Da nur jede 5. Klinik eine ausreichende Diabetes-Expertise besitzt, sollten Diabetes-Units in allen Einrichtungen geschaffen werden, die Menschen mit Diabetes behandeln. Und zwar zertifiziert entsprechend der Standards der Fachgesellschaft und finanziell abgesichert durch die geplanten Versorgungspauschalen. Das gelinge nur durch Kooperation von ambulantem und stationärem Bereich, so Reichert, z. B. vor Operationen oder Amputationen.