Die Bundesregierung plant eine verstärkte Ambulantisierung von bisher stationär erbrachten Leistungen. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte befürchten Mehraufwand für ihre Praxen und schauen weniger auf die sich bietenden Chancen.
Vom Vorhaben der Bundesregierung, weitere stationäre Leistungen in den ambulanten Sektor zu verlagern, fühlen sich fast 80 % der Hausärztinnen und -ärzte, rund drei Viertel der Fachärztinnen und -ärzte, mehr als die Hälfte der Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie ein Viertel der Zahnärztinnen und -ärzte betroffen – so eine repräsentative Umfrage der Stiftung Gesundheit. Letztlich begreift fast die Hälfte (45,7 %) der Niedergelassenen die zunehmende Ambulantisierung als Risiko gegenüber 15,9 %, die sie als Chance sehen; 38,4 % halten sie für einen Mix aus Chancen und Risiken.
Als größte Sorge kristallisierte sich der befürchtete Mehraufwand heraus – insbesondere mit Blick darauf, dass der ambulante Sektor schon jetzt in vielen Bereichen überbelastet sei. Bei der Frage nach den Chancen stach das Argument „Vorteile für Erkrankte durch Vermeidung des Krankenhausaufenthalts und kürzere Wege“ heraus (76,4 %). Darauf folgte „Entlastung von Krankenhäusern, die sich so auf schwere Fälle konzentrieren können und weniger Personalengpässe haben“ (48,6 %).
www.stiftung-gesundheit.de/studien/im-fokus/ambulantisierung-chancen-risiken/ (Stand: 07.12.2023)