In unterschiedlichen Studien wurde die Wirksamkeit einer Behandlung von schwer an COVID-19-erkrankten Patienten mit Antikörpern untersucht. „In der CAPSID-Studie haben wir gesehen, dass das Standard-Rekonvaleszentenplasma bei Patientinnen und Patienten mit einem fortgeschrittenen Verlauf, also bei denjenigen, die bereits hospitalisiert sind und Atemunterstützung benötigen, nicht mehr wirksam ist“, erklärt Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier, erster Vorsitzender der DGTI.
Dennoch gibt es Anzeichen für einen möglichen Nutzen der Gabe des Rekonvaleszentenplasmas. In einer Untergruppe erhielten die Patienten eine höhere kumulative Menge an neutralisierenden Antikörpern und wiesen signifikant kürzere Intervalle bis zur klinischen Besserung auf. Sie konnten das Krankenhaus schneller verlassen (im Median 21 Tage vs. 51 Tage bei der Kontrollgruppe). Zudem wiesen sie eine höhere Überlebensrate auf (nach 60 Tagen bei 91,6%, gegenüber 68,1% in der Kontrollgruppe). „Wir sehen in den Studienergebnissen, dass es bei der Behandlung mit Rekonvaleszentenplasma sehr stark auf die Konzentration der Antikörper im Plasma ankommt“, so der DGTI-Experte. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Behandlung mit Rekonvaleszentenplasma bei einer sehr frühen Behandlung von besonders gefährdeten Gruppen in einer sehr hohen Konzentration neutralisierender Antikörper Erfolg versprechend ist und weiter untersucht werden sollte.“