Die Behandlung der Augenregion gehört zu den anspruchsvollsten Indikationen in der ästhetischen Dermatologie. Ein speziell für diese Region entwickeltes Hyaluronsäurepräparat ermöglicht eine besonders präzise Anhebung der Tränenrinne bei sehr niedrigem Schwellungspotenzial.
Dr. Alexandra Ogilvie, niedergelassene Dermatologin in München, erläuterte während der 28. FOBI 2022 in München die Grundlagen des „Bright Eyes Konzepts“. Die Nachfrage nach Augenbehandlungen hat laut Ogilvie deutlich zugenommen. Auch Männer interessieren sich häufiger für eine Anti-Aging-Behandlung der Augenregion. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit dem während der COVID-19-Pandemie erforderlichen Tragen einer Maske, die den Fokus auf den Augenbereich lenkt. Meistens bemerken Patienten die Veränderungen der Augenregion mit Beginn der vierten Lebensdekade. Laut einer von einem Hyaluronsäurehersteller durchgeführten Umfrage glauben
70 % der Befragten, ihr müdes Aussehen beruhe auf strukturellen Problemen unter den Augen. Fast 28 % wollten sich deshalb bereits behandeln lassen, doch von den 50 %, die dunkle Augenringe bemerkten, ließen nur 6 % eine Behandlung durchführen. Auch Ärzte üben bislang Zurückhaltung: In der Umfrage gaben nur 11,6 % der Mediziner an, die Unteraugenregion zu behandeln.
„Bis vor Kurzem gab es auch nicht das richtige Material für die Behandlung der Unteraugenregion“, meint Ogilvie. Mit einem neuen Hyaluronsäurepräparat stehe nun ein Produkt zur Verfügung, das eine präzise Anhebung der Struktur unter den Augen ermöglicht. In einer klinischen Studie baute sich der Effekt über vier Wochen auf: Der Anteil der sehr stark verbesserten Tränenrinne steigerte sich von 4,87 % nach zwei Wochen auf 26,32 % nach einem Monat (gemessen in der Global Aesthetic Improvement Scale, GAIS). Das Hyaluronsäurepräparat wird in die Tränenrinne injiziert und bietet eine hohe Hebekapazität für eine gezielte Behandlung von Vertiefungen, Schatten und Müdigkeitsanzeichen. Das Präparat kann mit stumpfer Kanüle oder mit einer Nadel injiziert werden, was in Bezug auf Nebenwirkungen und Patientenzufriedenheit keinen Unterschied macht.
Ein ausführliches Erstgespräch klärt die Bedürfnisse des Patienten. Steht nicht nur müdes Aussehen, sondern auch ein „mürrischer Gesichtsausdruck“ im Fokus, liegt dies häufig an einer Hyperaktivität der Mimik im oberen Gesichtsdrittel. In diesen Fällen kommt zusätzlich eine Behandlung mit AbobotulinumtoxinA infrage. Grundsätzlich sollten nur Aspekte behandelt werden, die die Patienten auch stören, meint Ogilvie.
Ist das Gesicht bereits allgemein gealtert oder vorgealtert, profitieren Patienten besonders von einer mehrstufigen Full-Face-Behandlung mit Fillern wie Hyaluronsäure für Unteraugenregion, Mittelgesicht und Schläfen und einer AbobotulinumtoxinA-Lösung für die mimischen Falten.
28. FOBI 2022 (München), Symposium Galderma „Die Grundlagen des Bright Eyes Konzepts“