Für die Studie wurden große biomedizinische Literaturdatenbanken nach relevanten Studien von der jeweiligen Datenbankgründung bis zum 13. März 2021 durchsucht. Alle Fall-Kontroll-, Querschnitts- oder Kohortenstudien, die die Wahrscheinlichkeit oder das Risiko eines erhöhten BMI bei Personen mit Zellulitis untersuchten, wurden einbezogen. Die Studie wurde in Übereinstimmung mit den PRISMA (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses) Richtlinien durchgeführt. Die Newcastle-Ottawa-Skala (NOS) wurde verwendet, um das Risiko einer Verzerrung in den eingeschlossenen Studien zu bewerten.

Insgesamt bezog das Forschungsteam 9 Fall-Kontroll-Studien mit insgesamt 68148 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern in die quantitative Metaanalyse ein. Bei der Auswertung wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen Zellulitis und Adipositas festgestellt (gepoolte Odds Ratio [OR] 2,67, 95%-KI 1,91-3,71). Zwischen Zellulitis und Übergewicht wurde hingegen kein signifikanter Zusammenhang beobachtet (gepoolte OR 1,69, 95%-KI 0,99-2,88). Zudem zeigte sich ein deutlicher Geschlechtszusammenhang: Personen mit Zellulitis hatten eine 1,63-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, männlich zu sein (gepoolte OR 1,63, 95%-KI 1,12-2,38). Schließlich deutet die Analyse darauf hin, dass Personen mit einer Zellulitis-Anamnese anfälliger für erneute Infektionen sind. Auch unterschiedliche Hauttypen und ethnische Hintergründe beeinflussen das Risiko, eine Zellulitis zu entwickeln, möglicherweise durch variierende Hautbarrieren und Immunreaktionen.

Hintergrund: Der Begriff Zellulitis (engl. Cellulitis) ist nicht zu verwechseln mit dem Begriff Cellulite oder besser Dermopanniculosis deformans (auch gynoide Lipodystrophie) aus der ästhetischen Dermatologie und Kosmetik. Adipositas ist keine Ursache für Cellulite, kann allerdings ein Risikofaktor für eine verstärkte Ausprägung von gynoider Lipodystrophie sein (DOI 10.1046/j.1468-3083.2000.00016.x).

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