Die generalisierte pustulöse Psoriasis stellt eine seltene, aber schwere systemische entzündliche Erkrankung dar, die gehäuft in Japan und dem asiatischen Raum auftritt, aber auch in Deutschland vorkommt. Wichtig bei Erstmanifestation ist es, rasch die richtige Diagnose zu stellen sowie die stationäre Einweisung zu veranlassen.
Die Psoriasis als eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen der Haut verläuft meist in Schüben. Klinisch können die pustulösen Varianten der Psoriasis in lokal begrenzte und generalisierte Hautveränderungen unterteilt werden. Zu den generalisierten Veränderungen gehört die akute, exanthematische Psoriasis pustulosa generalisata (Zumbusch), die Impetigo herpetiformis, die zirzinäre bzw. anuläre Form (Erythema anulare centrifugum) und die seltene und durch Spontanremission gekennzeichnete infantile und juvenile pustulöse Psoriasis. Weiterhin sind lokale Formen zu unterscheiden, wie die auf die Akren beschränkte Acrodermatitis continua suppurativa (Morbus Hallopeau) und die ebenfalls auf die Akren beschränkte Psoriasis pustulosa palmoplantaris (Barber-Königsbeck), die palmoplantar isoliert oder in Verbindung mit Psoriasis-vulgaris-Herden auftritt.
Die generalisierte pustulöse Psoriasis (GPP) ist eine in Deutschland sehr seltene und spezielle Unterform der Schuppenflechte und stellt eine schwer verlaufende Form dar. Sie macht eine intensive Therapie einschließlich innerlicher Anwendungen notwendig, um schwerwiegende und teilweise tödliche Verläufe zu verhindern. Aus diesem Grunde ist auch eine stationäre Behandlung angezeigt. Für die Erkrankung charakteristisch sind eitrige Pusteln, die sich auf den entzündeten und von Schuppenflechte befallenen Hautarealen ausbilden. Die Psoriasis pustulosa generalisata kann aktuell nicht geheilt werden, jedoch lassen sich die Symptome abmildern. Durch die unterschiedliche Ausprägung des Krankheitsbildes muss das Therapiekonzept an jeden Patienten auch individuell angepasst werden. Häufige Komorbiditäten sind arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Adipositas und Hyperlipidämie.
Der Fall
34-jähriger, übergewichtiger Patient
Anamnese
Ein 34-jähriger, übergewichtiger Patient (181 cm, 106 kg, Blutdruck 160/95 mmHg) arbeite als Angestellter eines großen Unternehmens in überwiegend sitzender Tätigkeit. Seit etwa 10 Jahren sei eine Psoriasis vulgaris bekannt, die er ganz gut im Griff habe. Aktuell stellt sich der Patient vor, da bei ihm wiederholt Hautausschläge aufträten. Innerhalb von Stunden tauchten diese Ausschläge vor allem am Stamm und an den Extremitäten auf und seien von Pusteln begleitet. Während dieser Ausschläge fühle der Patient sich auch sehr schwach, habe meist Fieber und Schüttelfrost.
Die Untersuchung
Bei der Untersuchung des gesamten Integuments zeigen sich an den Ellenbogen, den Knien und am Steißbein typische psoriasiforme Effloreszensen. Die Psoriasis-Phänomene (s. Kasten) fielen sämtlich positiv aus. Bei vorbestehender Psoriasis in Kombination mit der geschilderten Symptomatik entsteht der Verdacht auf das Vorliegen der eher seltenen Psoriasis pustulosa generalisata. Untersuchung und Therapie sind nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen unter stationären Bedingungen durchzuführen.
Die Therapie
Die Verdachtsdiagnose, die therapeutischen Möglichkeiten wie auch die Notwendigkeit einer stationären Behandlung werden dem Patienten ausführlich erörtert, und die stationäre Aufnahme wird in die Wege geleitet.
Der Autor
Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Schlüter
Arzt für Allgemeinmedizin
Arzt für Naturheilverfahren
76684 Tiefenbach
schlueter@vital-arzt-praxis.de
www.vital-arzt-praxis.de
Dr. Dr. Peter Schlüter ist promovierter Naturwissenschaftler und Mediziner. Seit 1982 ist er als Arzt für Allgemeinmedizin mit betriebswirtschaftlich optimierter Praxis niedergelassen. Als Berater zu allen Fragen der Praxisorganisation, Praxismanagement und Abrechnung ist er seit 1987 tätig.
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