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Kongress-Ticker

Atopische Dermatitis, Asthma, Zöliakie

Defekte in der Epithelbarriere

Nicole Hein

12.8.2022

Krankheiten wie Asthma, atopische Dermatitis, chronische Rhinitis und Zöliakie zeichnen sich durch lokal entzündetes Epithelgewebe in den betroffenen Organen aus.

Stoffwechsel- und Autoimmunkrankheiten wie Diabetes mellitus, rheumatische Arthritis, Multiple Sklerose oder autoimmune Hepatitis werden durch Defekte in den Barrieren von Lunge oder Darm ausgelöst. Prof. Dr. med. Cezmi A. Akdis (Davos Platz) verwies auf detaillierte Studien, die aufzeigten, wie diese Krankheiten vermutlich von Entzündungen verursacht oder verschlimmert werden, als Reaktion auf negative Veränderungen im Mikrobiom und den Immunzellen in Lunge und Darm. Auch neuro­psychi­atrische Störungen wie Parkinson, Alzheimer oder Autismus würden mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut in Verbindung gebracht. Die Epithelbarriere-Hypothese geht davon aus, dass ein „löchriges Epithel“ eine Ursache für den sprunghaften Anstieg dieser chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten ist. „Es gibt viele Substanzen, die Haut und Schleimhaut schädigen können“, erklärte Akdis, „dazu gehören z. B. anionische Tenside und Enzyme, die in Wasch- und Putzmitteln sowie Kosmetika zum Einsatz kommen, aber auch Enzyme und Emulatoren in Fertigprodukten.“ Wie stark die Wirkung sein kann, belegte eine Studie: Bronchiale Epithelzellen wurden in vitro mit 50 000-fach verdünntem Spülmittel behandelt. Es zeigte sich ein entzündetes und zerstörtes Gewebe, ähnlich einer chronischen Wunde. Zusammen mit erhöhten IL-33-Mengen wurden die hochregulierten Gene mit Lipidstoffwechsel, oxidativem Stress und Zellüberleben in Verbindung gebracht. Währenddessen wurden die herunterregulierten Gene mit Zelladhäsion, extrazellulärer Matrixorganisation und Wundheilung ­assoziiert. Strategien zur Reduzierung der Krankheiten könnten u. a. sein: Vermeiden dieser Sub­stanzen sowie die Entwicklung sicherer Produkte und Biomarker, um Personen mit Barrieredefekten zu identifizieren.

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