Omega-3-Fettsäuren reduzieren das Risiko für einen ischämischen Infarkt, das wurde vor allem bei Frauen beobachtet. Generell wirkt sich eine Supplementation auf den Triglyceridspiegel, das Gedächtnis und die Stimmung aus.
Die Schlaganfallinzidenz beträgt in Deutschland ungefähr 180 pro 100.000 Personen. In 80–85 % kommt es zu einem ischämischen Infarkt, einer Mangeldurchblutung aufgrund von Gefäßverschlüssen. Die Therapie ist nur in einem engen Zeitfenster möglich, sodass Mittel gesucht werden, die einen Schlaganfall verhindern können. Bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben sich die Omega-3-Fettsäuren Linolensäure, Eicosapentaen(EPA)- und Docosahexaen(DHA)-Säure bewährt. Und wie ist die Evidenz beim Schlaganfall? In einem aktuellen Review konnte gezeigt werden, dass die Aufnahme von langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren negativ mit dem Schlaganfallrisiko assoziiert ist, vor allem bei einem ischämischen Infarkt. Bemerkenswerterweise galt die Korrelation besonders für Frauen. Hier zeigte die Stratifizierungsanalyse, dass eine höhere Omega-3-Aufnahme mit einem reduzierten Schlaganfallrisiko verbunden war. Die Gründe dafür sind unklar, so die Autoren, möglicherweise spielen unterschiedliche Risikofaktoren eine Rolle.
Darüber hinaus ergab eine Analyse zur Dosis-Wirkungs-Beziehung, dass die Aufnahme von 0,5 g der langkettigen Omega-3-Fettsäuren pro Monat mit einem um 14 % niedrigeren Schlaganfallrisiko verbunden war. Das lässt darauf schließen, dass die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren nötig sein könnte, um einen Schlaganfall zu verhindern, resümierten die Autoren.
Auch andere positive Wirkungen wurden beschrieben. So wirkten Omega-3-Fettsäuren auf die Kognition, hier vor allem die Gedächtnisfunktion. Auch das Stimmungsprofil wurde verbessert, wobei die Vitalität zunahm und Angst, Ängstlichkeit und Depression abnahmen. Diese Effekte traten bereits nach 35 Tagen Supplementation mit 800 mg DHA und 1.600 mg EPA pro Tag auf. Dass Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure die Triglyceride um 10–50 % senken können, wurde ebenfalls beschrieben. Zudem wirkten Omega-3-Fettsäuren vasodilatierend, verbesserten die Endothelfunktion und reduzierten die Plättchenaggregation, unterstützten also den Blutfluss. Wie sieht es mit der Einnahme von standardisierten Omega-3-Fettsäurekonzentraten aus? Wie ein aktuelles Update zeigte, benötigen US-Amerikaner höhere Dosen bei der Intervention, da sie generell niedrigere Omega-3-Spiegel aufweisen. Empfohlen werden täglich 2–4 g EPA und DHA. Höhere Spiegel haben die Menschen in Italien und Japan, hier sollten 1–2 g Omega-3-Fettsäuren supplementiert werden. Diese Mengen waren in verschiedenen Studienpopulationen sicher und wirkten sich positiv auf kardiovaskuläre Ereignisse aus.
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