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Dermatologie

Digitale Privatpraxis

Patienten online versorgen

24.11.2021

Die Digitalisierung in der Medizinbranche können sich Dermatologen gezielt zu Nutze machen und ihr Leistungsportfolio durch die digitale Privatpraxis derma2go erweitern. So können „einfache“ blickdiagnostische Hauterkrankungen und Kontrolluntersuchungen schnell, sicher und patientenorientiert durchgeführt werden.

derma2go ist ein von Ärzten entwickeltes Jungunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, hochqualitative dermatologische Online-Versorgung ­anzubieten. Dieses digitale Beratungsangebot wird von einem Netzwerk aus führenden Dermatologen an Universitätsspitälern und in niedergelassenen Praxen für Patienten mit dermatologischen Anliegen durchgeführt. Zur breiten Zielgruppe zählen Patienten, die:

  • berufsbedingte oder familiäre Verpflichtungen haben und daher wenig Zeit mitbringen.
  • aufgrund geografischer Hindernisse keine medizinische Versorgungsmöglichkeiten im direkten Umfeld haben.
  • schnell eine Diagnose benötigen, da die Haut­erkrankung akut die Lebensqualität beeinträchtigt.

Aktuell steht dieser Dienst in Deutschland, Österreich und in der Schweiz zur Verfügung.

Funktion von derma2go für Arzt und Patient

Patienten haben die Möglichkeit, Bilder von Haut­erkrankungen sicher verschlüsselt an Fachärzte zu übermitteln und online in einem kurzen Anamnesebogen ihre Beschwerden zu dokumentieren. Dabei erfolgt die Datenspeicherung auf deutschen Servern und ist DSGVO-konform. Dermatologen erhalten diese Patienteninformationen und können anhand der Bilder und des Anamnesebogens entweder direkt eine Diagnose stellen oder via Chatfunktion spezifische Rückfragen direkt an den Patienten senden. So kann der behandelnde Facharzt mehr Informationen für die Diagnosestellung einholen. Ist eine Diagnose ­gestellt und der Patient muss nicht in der Praxis vorstellig werden, kann der behandelnde Dermatologe online ein Rezept ausstellen. Der Patient kann dann wählen, ob er das Medikament anschließend direkt per Online-Versand nach Hause gesendet bekommen möchte oder ein Originalrezept ­posta­­lisch erhält.

Für alle Hauterkrankungen geeignet?

Über derma2go können die meisten Hauterkrankungen online diagnostiziert werden. Ideal eignet sich das Tool auch für Kontrolluntersuchungen bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Acne vulgaris. Patienten können mittels eigener Fotos den Krankheitsverlauf oder Krankheitsverbesserungen durch die Therapie mit der Handykamera eigenständig dokumentieren und diese dem behandelnden Dermatologen über derma2go zur Verfügung stellen. Der Dermatologe wiederum hat die Möglichkeit, anhand der Foto­dokumentation zu entscheiden, ob die Medika­mentendosis angepasst oder beibehalten werden sollte. Ebenfalls geeignet sind „einfache“ Haut­erkrankungen, die mittels Blickdiagnostik festgestellt werden, wie Hautpilz. Eher weniger geeignet sind Hauterkrankungen wie Hautkrebs oder Muttermale, da für das Hautkrebs-Screening eine Untersuchung mittels Dermatoskopie notwendig ist und hier die Blickdiagnose nicht ausreicht, unabhängig von der Therapie.

Nutzungskosten für Patient und Dermatologe

Die Online-Beratung ist von Privatkassen rückerstattungsfähig. Insgesamt werden drei ­Beratungspakete angeboten: ab 35 € erhalten Patienten eine einfache schnelle Antwort, die dringliche Anfrage ist ab 49 € verfügbar und ab 74 € kann eine Experten­behandlung gebucht werden. Der behandelnde Dermato­loge ­erhält den Großteil der Konsultationsgebühr und muss lediglich einen Teil als Nutzungsgebühr an derma2go abgeben. Red.

Ein Fall aus der Praxis

Patient mit Hautpilz
Der 29-jährige Patient ist ein leiden­schaft­licher Tennisspieler. Seit Jahren hat er ­zwi­schen den Zehen beider Füße schuppende mazerierte, rissige Haut. Vor wenigen Wochen traten Schuppung und Rötung auch auf den Fußsohlen auf. Auf Drängen der Freundin hat sich der Patient nun mit einem Foto seiner Füße bei derma2go gemeldet. Innert weniger Stunden erhielt er die Rückmeldung: Die Dermatologin diagnostizierte einen Fußpilz und verordnete eine antimykotische Creme. Nach zwei Wochen hatten sich die Hautveränderungen vollständig zurück­gebildet und der Fußpilz war abgeheilt.

3 Fragen, 3 Antworten an den Experten

Dr. med. Christian Greis
Gründer der Onlineplattform www.derma2go.com
und Oberarzt an der Klinik für Dermatologie
am Universitätsspital Zürich
christian.greis@usz.ch/
christian.greis@derma2go.com

Was ist der größte Benefit für Dermatologen?

Ich sehe die Vorteile darin, dass man neue Patienten erreichen kann, aber auch solche, die man aufgrund der medizinischen Indikation auch online behandeln kann. So sieht man nur die Patienten in der Praxis, die man aus medizinischer Indikation wirklich sehen muss. Mit derma2go kann man somit eine gewisse Triage durchführen. Insgesamt kann dadurch mehr Patienten geholfen werden, weil man online teils schneller Patienten sehen kann und nur noch die komplexen Fälle in die Praxis einbestellt.

Welche Patienten behandeln Sie online, welche in der Praxis?

Wir haben Erfahrungen mit Patienten, die zur Erstkonsultation in die Praxis kommen, beispielsweise bei einer komplexen Erkrankung wie Psoriasis oder atopischer Dermatitis. Diese schwerwiegenden Erkrankungen sollten zumindest zur Diagnosestellung in der Praxis gesehen werden. Anschließend kann es sinnvoll sein, diese Patienten online im Verlauf zu kon­trollieren und auf die Therapie einzustellen. Wir kontaktieren diese Patienten routinemäßig nach drei Wochen erneut und fragen nach: „Hat Ihnen der Arzt geholfen? Ja oder nein? Geht es Ihnen besser? Ja oder nein? Ist die Erkrankung abgeheilt?“ Das sind unsere ersten Schritte, die wir gehen, gerade um Patienten je nach Erkrankung länger anzubinden, um am Ende eine bessere Compliance zu erreichen. Das gute am Onlineverfahren ist hier, dass man auch ganz kurzfristig eine Rückmeldung vom Patienten erhält und darauf reagieren kann.

Ist auch ein Webcall als Beratungsmöglichkeit sinnvoll?

In der Telemedizin unterscheidet man zwei Verfahren: store and forward (speichern und weiterleiten) und live interaction (Videotelemedizin). Bei derma2go nutzen wir die „store and forward“-Technologie. Das Prinzip funktioniert so: Es werden Daten vom Patienten eingegeben, im System gespeichert und an einen Arzt weitergeleitet. Diese Kommunikation läuft asynchron ab, der Patient fragt an und der Arzt antwortet zu einem späteren Zeitpunkt. „live interaction“ ist eine synchrone Kommunikationsform, die typischen Videosprechstunden. Für die Teledermatologie ist die Videosprechstunde weniger geeignet. Das hat einen einfachen Grund, den ich Ihnen gerne an einem Beispiel erkläre: Ein Patient hat in der Kniekehle ein Hautproblem. Der Patient steigt auf den Stuhl, dreht sich nach hinten, krempelt die Hose hoch und versucht dem Arzt die Hautveränderung zu zeigen. Währenddessen erklärt der Patient, was er hat und seit wann. Nebenbei muss der Arzt die ganze Zeit das Berichtete mitschreiben. Das ist für Arzt und Patient sehr umständlich. Ich habe in dem Bereich auch groß angelegte Umfragen dazu gemacht. Die „store and forward“-Technologie ist sehr praktisch, denn der Patient schickt ein Foto, das er mit seiner Handykamera in bester Qualität gemacht hat, mit passender Bildbeschreibung ein und der Arzt hat alle Daten kompakt vor sich liegen. Aus diesem Grund ist derma2go nicht auf die Videosprechstunde ausgelegt. Es mag in gewissen Indikationen sinnvoll sein, daher setzen wir die Möglichkeit zum Gespräch punktuell und gezielt ein.

FAZIT:
derma2go versteht sich als digitaler Partner, der es ermöglicht, den Kontakt zwischen Patient und Dermatologe schnell und sicher herzustellen. Dermatologische Anliegen des Patienten werden sowohl mit ausgewiesener Expertise als auch empathisch und verständnisvoll geklärt. Dieser Dienst kann von Patienten 24/7 genutzt werden – ganz nach dem Credo: „Wir sind da, wenn Sie uns brauchen.“

Bildnachweis: © derma2go Deutschland GmbH in München; privat

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