Die transzervikale Radiofrequenzablation (TRFA) ist aufgrund der langjährigen Erfahrung mittlerweile eine etablierte Therapieform zur Behandlung symptomatischer Myome. Ein aktuelles Experten-Konsensuspapier hat die TRFA mit anderen Therapieoptionen verglichen.
Die Indikation zur Behandlung mit der TRFA besteht bei Patientinnen mit symptomatischen Uterusmyomen. Um das Verfahren in das aktuelle Gesamtkonzept der Behandlung des symptomatischen Uterus myomatosus einzuordnen, fand im Sommer 2020 ein Expertentreffen in Frankfurt am Main statt. Auf Basis dieses Treffens wurde ein Konsensuspapier erstellt und in der Zeitschrift „Frauenarzt” veröffentlicht [1,2]. Aufgrund der Thermoablation des Myoms kommt es zu einer Reduktion der Blutung bei 95% der Patientinnen, einer Abnahme des Myomvolumens von bis zu zwei Dritteln, einer Verringerung der Schmerzsymptomatik und insgesamt zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Geeignet für die Methode sind alle Myomtypen außer gestielten Myomen. Besonders für Myome der FIGO-Klassen 2, 3, 4 und 2–5 liegen gute Ergebnisse vor (Abb. 2). Hier hat die TRFA Vorteile gegenüber allen anderen Therapieoptionen. Kontraindikationen bestehen bei aktuellen Schwangerschaften, aktiven Infektionen, bekannten oder vermuteten gynäkologischen Malignomen oder prämalignen Erkrankungen wie atypischer Hyperplasie sowie bei einem liegenden IUP/IUS.
Im Vergleich zur Hysterektomie gehören zu den Vorteilen der TRFA der Organerhalt, ein niedriges intra- und postoperatives Risiko sowie die sehr schnelle Rekonvaleszenzzeit nach kurzer OP. In einer US-amerikanischen Studie lagen die Gesamtkosten für die TRFA bei nur etwa einem Drittel im Vergleich zur Hysterektomie [2]. Im Vergleich mit operativen organerhaltenden Methoden kann die TRFA eine alternative Methode für Myome darstellen, die ansonsten schwer zugänglich oder mit höheren Komplikationsraten behaftet wären [2], z. B. bei Patientinnen mit erhöhten Risiken für eine Laparoskopie (Adipositas, multiple Voroperationen) oder Patientinnen, bei denen intrauterine Adhäsionen vermieden werden sollen. Die TRFA ist insbesondere geeignet bei Patientinnen mit Blutungsstörungen, da sie zu einer signifikanten Reduktion der Blutungsstärke als objektiver Messparameter führt. Im Vergleich mit den radiologisch-interventionellen Therapiemethoden wie UAE und HIFU hat die TRFA Vorteile. Kürzere OP-Dauer (10–46 Minuten vs. 3–4 Stunden), weniger Komplikationen und eine geringere Rate an Re-Interventionen sind hier die führenden Argumente. Zusätzlich ist im Unterschied zur Embolisation die TRFA bei Patientinnen mit Kinderwunsch möglich. Zudem ist die TRFA durch den Gynäkologen durchführbar – mehr als 20 Zentren in Deutschland zeugen davon (Abb. 1). Vaginalsonografisch und endoskopisch ausgebildete Frauenärzte erlernen die Technik schnell. Das Konsensuspapier hebt insgesamt noch einmal die extrem niedige Komplikationsrate der Methode und die sehr hohe Patientenzufriedenheit hervor. Die Methode hat demnach beim gezielten Einsatz wesentliche Vorteile gegenüber den operativen Methoden. Ausnahmen sind FIG0-0- ,-1-, -6- und -7-Myome, die einer hysteroskopischen oder laparoskopischen Operation zugänglich sind. Damit ist die TRFA eine sinnvolle Erweiterung des therapeutischen Spektrums für Patientinnen mit Uterus myomatosus.
1. UNIVERSITÄTSKLINIK JENA
2. VIVANTES HUMBOLDT-KLINIKUM BERLIN
3. MEDIZINISCHE HOCHSCHULE HANNOVER
4. MATHILDEN HOSPITAL HERFORD
5. UNIVERSITÄTSKLINIKUM MARBURG GIESSEN
6. EVANGELISCHES KRANKENHAUS WESEL
7. BETHESDA KRANKENHAUS DUISBURG
8. SANA KLINIKEN DUISBURG
9. JOSEPHS-HOSPITAL WARENDORF
10. ST. ELISABETH KRANKENHAUS DAMME
11. EVANGELISCHES KLINIKUM KÖLN WEYERTAL
12. MARIENKRANKENHAUS SCHWERTE
13. MARIEN HOSPITAL WITTEN
14. UNIVERSITÄTSKLINIKUM MANNHEIM
15. KLINIKUM BÖBLINGEN
16. UNIVERSITÄTSKLINIKUM FREIBURG
17. KLINIKEN MÜNCHEN SCHWABING
18. KLINIKUM KEMPTEN
19. UNIVERSITÄTSKLINIKUM ERLANGEN
20. CARITAS-KRANKENHAUS ST. JOSEF REGENSBURG
Wie versprochen erhalten Sie auch noch einen Link zur Karte mit den Sonata Zentren und einem Erklärvideo zur Methode.
Römer T et al., Frauenarzt 2021; 62: 88–93
Römer T et al., Frauenarzt 2021; 62: 162–168
Bildnachweis: loveguli (iStockphoto)