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Kongress-Ticker

Highlights vom Menopause-Kongress

Osteoporose in jungen Jahren – welche Faktoren sind wichtig?

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

5.2.2025

Leitlinien zur Diagnose und Behandlung von Osteoporose beziehen sich meist auf über 50-Jährige. Zu Osteoporose bei jüngeren Menschen und Faktoren, die deren Frakturrisiko und die Knochendichte (T-Score) beeinflussen, ist wenig bekannt.

Das Register „Junge Osteoporose“, ein Unterregister des Deutschen ­Osteoporose-Registers, ging dieser Frage bei Frauen < 50 Jahren und Männern < 60 Jahren nach. Mittels Fragebogen und Vorbefunden wurden Knochendichte, Frakturen, Vorerkrankungen und Familienanamnese im Register dokumentiert.

131 der im Register erfassten Patientinnen erfüllten die oben genannten Kriterien und wurden angeschrieben. 72 (54,96 %) beantworteten das Follow-Up, davon 46 (63,9 %) Frauen. Die Patientinnen waren zum Zeitpunkt der Erstdiagnose (ED) durchschnittlich 35 ± 8 Jahre alt. Die Risikofaktoren dieser Patientengruppe waren primäre Ovarialinsuffizienz, Anorexia nervosa, Z. n. Ovarektomie, Z. n. Mammakarzinom, Z. n. Aromatasehemmer sowie Einnahme von Antidepressiva.

88 % erhielten neben der Osteoporose-Basistherapie (Vitamin D und Calcium) eine Hormontherapie und/oder eine spezifische Osteoporosetherapie. 65 % der Frauen waren prämenopausal und bei ED 32 ± 7 Jahre alt. Zu einer Basistherapie wurden auch 63 % der prämenopausalen Frauen mit einer Hormontherapie und/oder einer speziellen Osteoporosetherapie behandelt. Initial hatten 23 prämenopausale und 7 postmenopausale Frauen mindestens eine Fraktur. Im Verlauf erlitten 17 prämenopausale und 6 postmenopausale Frauen mindestens eine weitere Fraktur.

Vitamin-D-Substitution war mit einem signifikanten Anstieg der LWS-T-Scores assoziiert. Prämenopausale Frauen hatten niedrigere Ausgangs-T-Scores an der LWS, aber höhere Ausgangs-T-Scores am Gesamtfemur als postmenopausale Teilnehmerinnen. In der Prämenopause zeigte sich ein höherer Anstieg der LWS-T-Scores als postmenopausal. Untergewichtige (BMI < 18,5) Patientinnen hatten niedrigere ­Ausgangs-T-Scores als Normalgewichtige.

Für die Entwicklung der Knochendichte junger ­Osteoporose-Patientinnen sind Vitamin-D-Substitution, spezifische Osteoporosetherapie, Frakturen in der Urgeschichte, Gewicht und Menopause relevant. Multizentrische Erfassung von größeren Zahlen von Verläufen junger Osteoporose könnte dazu beitragen, eine bessere Grundlage für die Diagnose und Behandlung von Osteoporose bei jungen Patientinnen zu schaffen.

Vortrag von Prof. Dr. med. Vanadin Seifert-Klauss und Team

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