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Allgemeinmedizin

Colitis ulcerosa

Lichtblick auch für Erkrankte mit isolierter Proktitis

23.5.2024

Eine neue Therapieoption bei aktiver Colitis ulcerosa: der Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulator Etrasimod. Die kürzlich erteilte Zulassung fußt auf Studien, die nicht nur Betroffene mit klassischem klinischen Bild einschlossen, sondern auch solche mit isolierter Proktitis, für die es bisher nur wenige Therapieoptionen gibt.

Therapieziel bei Colitis ulcerosa (CU) ist eine rasche, langfristige steroidfreie klinische und endoskopische Remission. Dafür steht nun ein neues Prinzip zur Verfügung: die Modulation des S1P-Rezeptors an den T-Lymphozyten in den Lymphknoten. Damit sind die T-Zellen nicht mehr in der Lage, dem S1P-Gradienten (im Blut höher als im Lymphknoten) zu folgen. So hält der S1P-Modulator Etrasimod reversibel spezifische Lymphozyten-Subpopulationen in Lymphknoten zurück. Weniger zirkulierende aktivierte Lymphozyten in Blut und Schleimhaut bedeuten auch weniger Entzündung. Das wirkt sich klinisch aus: In den Zulassungsstudien zeigte sich bei CU-Erkrankten eine deutliche Überlegenheit von Etrasimod im Vergleich zu Placebo bei den Parametern „symptomatische Remission” und „endoskopische Verbesserung” mit histologischer Remission. Zudem konnten die meisten Teilnehmenden die Begleittherapie mit Steroiden absetzen.

Zur Verträglichkeit:  Für Etrasimod liegen Sicherheitsdaten für bis zu 2,5 Jahren vor. In den zulassungsrelevanten Studien gab es keine erhöhte Inzidenz von Infektionen (Gesamtinfektionen, Herpes zoster, opportunistische oder schwerwiegende Infektionen) unter Etrasimod im Vergleich zu Placebo.

Von S1P-Rezeptor-Modulatoren, wie sie z. B. bei ­Multipler Sklerose zur Entzündungshemmung eingesetzt werden, ist bekannt, dass sie zu Bradykardie oder Hypertonie führen können. Dies hat sich für Etrasimod in den Zulassungsstudien nicht bestätigt: Bradykardien waren selten, mild, asymptomatisch und traten meist an Tag 1 mit der ersten Dosis auf. Auch Hypertonieereignisse traten selten auf.

Proktitis ulcerosa

In der Forschung zu CU werden Patientinnen und Patienten mit isolierter Proktitis (IP) meist von den Studien ausgeschlossen. Aber sie leiden genauso an rektalen Blutungen, schmerzhaftem oder imperativem Stuhldrang, unbewusstem Stuhlabgang sowie Stuhlinkontinenz und haben somit eine deutlich ­reduzierte Lebensqualität. Dazu kommt noch, dass eine unzureichend behandelte IP sich häufig zu einer manifesten CU auswächst. Wobei die Chancen durch die derzeit für IP zugelassenen Therapien meist nicht zu einer Kontrolle der Erkrankung führen.

Anders als bei den üblichen Studien zu CU wurden auch Erkrankte mit einer isolierten Proktitis in die Zulassungsstudien aufgenommen. Und das mit Erfolg:  Mehr als 40 % der IP-Patienten und -Patientinnen erreichten in der Post-hoc-Analyse unter Etrasimod eine klinische Remission.

Indikation

Zugelassen ist  Etrasimod – Dosierung 2 mg/Tag oral – zur Behandlung von Patienten und Patientinnen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver CU ab 16 Jahren, die auf eine konventionelle Therapie oder ein Biologikum unzureichend oder nicht mehr ansprechen oder diese nicht vertragen haben.

Virtuelles Launch-Fachpressegespräch „Neuer S1P-­Rezeptor-Modulator Etrasimod – Eine Richtungsänderung für die Therapie der Colitis ulcerosa?” (Veranstalter: Pfizer Deutschland GmbH), März 2024

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