Die Hausarztpraxis wird oft und zumeist primär mit dem Krankheitsbild der Schuppenflechte konfrontiert. Aufgrund der Vielzahl an Patienten und den begrenzten dermatologisch-fachärztlichen Kapazitäten ist das aktive diagnostische und therapeutische Handeln der allgemeinmedizinischen und internistischen Hausärzte unverzichtbar.
Mit einer Prävalenz von 1,5 % bis 4 % in der europäischen Bevölkerung zählt die Psoriasis vulgaris zu den wichtigen Volkskrankheiten unserer Zeit. Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Systemerkrankung, die hauptsächlich die Haut und die Gelenke betrifft, häufig aber auch mit internistischen und neurologisch-psychiatrischen Komorbiditäten assoziiert ist. Die manifeste Psoriasis beeinflusst alle Bereiche des Lebens der Betroffenen und hat negative Auswirkungen auf das physische, psychische, soziale und sexuelle Wohlbefinden. Da es sich bei der Psoriasis um mehr als eine reine Hauterkrankung handelt, ist die interdisziplinäre ärztliche Zusammenarbeit wichtig. In der Fortbildung sollen Handlungsempfehlungen für Erstdiagnosestellung, weitere Diagnostik und Therapieeinleitung bei Schuppenflechte in der Hausarztpraxis erarbeitet werden – mit besonderem Augenmerk auf das Potenzial der Lokaltherapie.
Schon 2013 hat die Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Psoriasis als nicht übertragbare Erkrankung (NCD) deklariert, die größerer Aufmerksamkeit bedarf. Neben nicht infektiösen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, kardiovaskulären Erkrankungen, Krebs und Erkrankungen der Atemwege ist die Psoriasis damit die erste Hauterkrankung im Kreise der NCD. Doch etwa ein Drittel der an Schuppenflechte Erkrankten geht nicht zum Dermatologen. Und etwa jeder zweite Patient mit Psoriasis vulgaris wird nicht adäquat leitliniengerecht behandelt, so die Erkenntnisse des Instituts für Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In den meisten Fällen findet der erste ärztliche Kontakt von Psoriasis-Patienten in der Hausarztpraxis statt. Es gilt, neben der richtigen Diagnosestellung der Erkrankung eine diagnostische und therapeutische Planung zu erstellen, die auch die Einleitung der ersten Behandlungsstufen und – falls erforderlich – die zielführende fachärztliche Überweisung einschließt.
Charakteristisch ist die Betonung der Extremitätenstreckseiten und der Sakralregion.
Der CME-Kurs
Die CME-Fortbildung setzt sich mit folgenden Schwerpunkten auseinander:
Autor der CME „Psoriasis in der Hausarztpraxis“ ist der niedergelassene Dermatologe Dr. med. Viktor A. Czaika (Berlin), die ärztliche Leitung übernahm Prof. Dr. med. Sven Quist (Mainz). Die Teilnahme an der Fortbildung kann ausschließlich online erfolgen. Die Lernerfolgskontrolle ist möglich bis zum 13.02.2023.