Die photodynamische Therapie (PDT), insbesondere Daylight-PDT, lässt sich gut zur Behandlung von Präkanzerosen einsetzen. Für den Behandlungserfolg ist neben der technischen Ausstattung auch die Kommunikation zwischen Arzt und Patient ein entscheidender Faktor.
Zur Behandlung von Präkanzerosen wie aktinischen Keratosen hat sich in jüngster Zeit die photodynamische Therapie (PDT) als hocheffektive Behandlungsmöglichkeit bewährt. Eine spezielle Form, die Daylight-PDT, ist für den Dermatologen mit wenig Aufwand verbunden, gut wirksam, aber besser verträglich als die herkömmliche PDT. Entscheidend für den Erfolg ist die Qualität des Arzt-Patienten-Gesprächs. Die Anzahl der Patienten, die sich mit UV-geschädigter Haut in lichtexponierten Körperarealen beim Dermatologen vorstellen, steige, so Prof. Dr. med. Thomas Dirschka (Wuppertal). Um gefährliche Entwicklungen bis hin zur Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms zu verhindern, gelte es neben exakter differenzierter Diagnostik und Risikoabschätzung dem Patienten frühzeitig eine adäquate Therapie anzubieten. Als eine relativ neue Form der Behandlung empfiehlt sich bei aktinischen Keratosen, die oft in Feldkanzerosen eingebettet sind, eine flächengerichtete Tageslicht-PDT. Das Therapieverfahren beruht auf der Kombination aus einem zuvor auf das Tumorgewebe aufgetragenen Photosensibilisator und nachfolgender etwa zweistündiger Tageslichtexposition der betroffenen Hautareale. Ein wesentlicher Vorteil der Daylight-PDT gegenüber klassischer PDT-Anwendung ist das geringere Schmerzempfinden durch die kontinuierliche PpIX-Synthese über zwei Stunden.
Die gute Wirksamkeit, die Verträglichkeit und dass der Patient die Daylight-PDT mit wenig Hilfe oder auch selbst durchführen kann, sichern eine hohe Patientenzufriedenheit. Das Behandlungskonzept inkl. Verordnung des Gels lasse sich sehr gut in ein vielfältiges modernes Angebotsspektrum der dermatologischen Praxis integrieren, so die Erfahrung von Prof. Dirschka. Zentrales Element des Konzepts sollte ein empathisches Gespräch mit dem Patienten sein, das einfachen Regeln guter Kommunikation folgt: den Patienten anschauen, ihm zuhören, ihn ausreden lassen, positiv motivieren. Die Befindlichkeiten des Arztes als Unternehmer sollten dabei keine Rolle spielen. Vielmehr könne durch Zuwendung und verständliche Aufklärung über Vorteile, Voraussetzungen, Anwendung und Ablauf die Compliance gefördert werden. Die Auskunft zu möglichen Nebenwirkungen, zur Prävention und zu den Fragen des Betroffenen kann den Patienten überzeugen, dass er von der Behandlung profitieren wird, so die Empfehlung von Prof. Dirschka.
Vortrag „Tageslicht-PDT im Praxisalltag: Dos & Don’ts in der Patientenkommunikation, Fortbildungs-Workshop „Neuigkeiten rund um die Photodynamische Therapie“, Agentur Herzberg, Hamburg/hybrid, März 2022
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