Die Xerosis cutis gehört zu den häufigsten dermatologischen Krankheitsbildern und ist gleichzeitig auch ein Leitsymptom vieler dermatologischer, internistischer und neurologischer Erkrankungen. Eine Xerosis kann aber auch bei bestimmten Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder als Nebenwirkung von Arzneimitteln entstehen.
Bei der Xerosis ist zum einen der Feuchtigkeitshaushalt der Haut gestört und zum anderen auch deren Barrierefunktion. Die für das Krankheitsbild typische trockene Haut entsteht auf dem Boden eines Mangels von Lipiden und/oder hydrophilen Substanzen. Dementsprechend steht die topische Basistherapie im Mittelpunkt der therapeutischen Bemühungen. Die Basistherapie sollte dem Prinzip folgen:
Je trockener die Haut, desto lipidhaltiger (Wasser-in-Öl-Formulierungen) sollte die Hautpflege sein. Für die Auswahl der Inhaltsstoffe sind die Symptome ausschlaggebend, sowie die Lokalisation und das Alter der Patienten.
Neben der Anamnese sind vor allem die objektiv wahrnehmbaren Zeichen der Xerosis cutis wie beispielsweise trockene, schuppende, raue und glanzlose, etwas gräuliche Haut eine wichtige diagnostische Grundlage. Weiterhin typisch ist die verminderte Elastizität, die Vergröberung des Hautreliefs sowie eine vermehrte Faltenbildung bis hin zu Erythem und Fissuren. Zu den subjektiven Symptomen gehören Spannungsgefühl und Pruritus. Letzterer kann individuell auch als Schmerzen oder Brennen wahrgenommen werden.
Die Behandlung besteht hauptsächlich aus der Therapie der charakteristischen Hautveränderungen. Vor allem die äußerliche Anwendung von Feuchtigkeit gebenden und rückfettenden Salben.
Eine 47-jährige Patientin stellt sich wegen ihrer seit Jahren bestehenden trockenen Hautveränderung vor. In den vergangenen Wochen seien die Hautveränderungen intensiver geworden. Eine Medikamenteneinnahme wird verneint (außer einem Kontrazeptivum). Die Patientin wird untersucht und zur Feststellung möglicher Auslösefaktoren wird eine Allergietestung und eine Blutentnahme zur Abgrenzung verschiedener Stoffwechsel- und Immunerkrankungen durchgeführt.
Zur Soforttherapie wird eine Basispflege der Haut eingeleitet. Das Krankheitsbild der Xerosis wird mit der Patientin ausführlich erörtert, ebenso wie die Möglichkeiten der Beeinflussung ihrer derzeitigen psychophysischen Situation. Es wird ein Termin zur Besprechung der Untersuchungsergebnisse, zur Kontrolluntersuchung der Hauterscheinungen sowie einem weiteren therapeutischen Gespräch zur psychophysischen Stabilisierung vereinbart.
Bei der Kontrolluntersuchung berichtet die Patientin darüber, dass die Hauterscheinungen etwas besser geworden seien.
Der Autor
Dr. med. Dr. rer. nat. Peter Schlüter
Arzt für Allgemeinmedizin
Arzt für Naturheilverfahren
76684 Tiefenbach
schlueter@vital-arzt-praxis.de
www.vital-arzt-praxis.de
Dr. Dr. Peter Schlüter ist promovierter Naturwissenschaftler und Mediziner. Seit 1982 ist er als Arzt für Allgemeinmedizin mit betriebswirtschaftlich optimierter Praxis niedergelassen. Als Berater zu allen Fragen der Praxisorganisation, Praxismanagement und Abrechnung ist er seit 1987 tätig.
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