Vorgesehen war ursprünglich, dass der  Rollout der elektronische Patientenakte nur vier Wochen nach Start der Testphase in den Modellregionen beginnen sollte, also Mitte Februar. In den vergangenen Monaten waren jedoch wiederholt massive Zweifel geäußert worden, sogar vom BMG selbst, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann. Letztlich entscheidend für die jetzige Entscheidung des BMGs sind die schon länger bekannten Sicherheitsbedenken bezüglich der elektronischen Patientenakte, die nicht zuletzt Sicherheitsforscher beim 38. Chaos Communications Congress Ende 2024 eindrücklich aufgezeigt und öffentlich gemacht haben.

Wie das BMG laut ABDA mitteilt, sind weitere Anpassungen des Zeitplans vorgesehen. So soll im Juli 2025 ein „Zwischen-Release ePA 3.0.5“ vorrangig das Telematiksystem stabilisieren und optimieren. Darüber hinaus umfasst es auch den TI-Messenger für die Kommunikation zwischen Leistungserbringern und Patienten. Das im März 2026 erscheinende „Major Release ePA 3.1.2“ enthält unter anderem die vollständige Umsetzung des digital gestützten Medikationsprozesses (dgMP) und damit auch den elektronischen Medikationsplan (eMP). Hierdurch dürfte sich die eMP-Einführung auf 2026 verschieben.

Das BMG erklärte, wie die DAZ weiter berichtete, dass die Test- und Einführungsphasen zwischen Aktensystemen und Primärsystemen künftig noch enger aufeinander abgestimmt werden sollen. Die zugrundeliegenden Spezifikationen werden nun durch die Gematik angepasst. Laut BMG sind für den bundesweiten Rollout zwei Kriterien entscheidend. Sie muss sich in den Modellregionen bewähren. Zudem muss die Sicherheit erhöht werden. Dies werde abgestimmt mit dem Bundesinstitut für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) umgesetzt.