Auch bei Versagen der TNF-α-Hemmer kann eine Therapie mit dem IL-17A/F-Hemmer Bimekizumab die Krankheitsaktivität der Psoriasis-Arthritis senken sowie die Symptome an Haut und Gelenken bessern – und das langfristig, wie jetzt 2-Jahres-Daten belegen.
Zwar war die Einführung der krankheitsmodifizierenden Biologika (bDMARD; biological Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs) – beginnen mit den TNF-α-Hemmern – ein Durchbruch in der Therapie der Psoriasis-Arthritis (PsA). Doch leider wirkten sie bei vielen Betroffenen nicht ausreichend. So erreichen derzeit nur etwa die Hälfte der Behandelten eine Verbesserung der Gelenksymptome um 20 % nach Kriterien des American College of Rheumatology (ACR20), wie PD Dr. Dr. David Simon (Charité Berlin) beklagte. Etwa 30–40 % reagierten nicht auf das erste bDMARD (Non-Responder), die Erfolgsquote sinke mit jedem weiteren Immuntherapeutikum.
Ein neuer aussichtsreicher Therapieansatz könnte die duale Hemmung der beiden Varianten des Interleukins IL-17 sein: Bimekizumab inhibiert sowohl IL-17A als auch IL-17F. Unter der Therapie mit 160 mg Bimekizumab alle 4 Wochen war nach 16 Wochen bei 45 % der an PsA Erkrankten ohne vorherige Biologika-Therapie eine nur noch minimale Krankheitsaktivität (MDA; minimal disease activity) feststellbar. Nach Woche 52 hatte sich dieser Anteil auf 62 % gesteigert [1]. Bei PsA-Kranken, die bereits mit TNF-α-Inhibitoren vorbehandelt waren, ließ sich mit der Umstellung auf Bimekizumab ebenfalls eine deutliche Senkung der Krankheitsaktivität registrieren: in Woche 16 bei 46 % und in Woche 52 bei 54 % [2]. Und auch die klinischen Parameter besserten sich: Eine 50%ige Besserung der Gelenkbeschwerden (ACR50) in Woche 16 erreichten 44 % der Biologika-Naiven. In Woche 52 lag der Anteil schon bei 54 %. Die Haut war in Woche 16 bei 47 % erscheinungsfrei (PASI 100), nach einem Jahr steigerte sich dieser Anteil noch auf nahezu zwei Drittel. Und auch bei den TNF-Hemmer-Vorbehandelten waren die Ergebnisse fast gleich. Eine ACR50 erreichten in der 52. Woche 51 %, einen PASI 100 65 %. Wie Simon weiter berichtete, treffen diese Verbesserungen auch auf die PsA-Symptome Daktylitis und Enthesitis zu. In beiden Patientengruppen verbesserten sich die jeweiligen Beschwerde-Scores deutlich und über 52 Wochen anhaltend [1,2].
Aber die Forschung geht weiter: Mittlerweile liegen Daten über 2 Jahre Behandlung vor, die zeigen, dass nach 104 Wochen der Anteil der bDMARD-Naiven mit MDA bei 65 % liegt, bei den TNF-Hemmer-Vorbehandelten waren es 56 %.
Die anfangs erreichten Erfolge blieben also über 2 Jahre mindestens erhalten. Die duale IL-17A/F-Hemmung sowohl bei bDMARD-Naiven als auch bei bDMARD-Vorbehandelten ermögliche somit eine schnelle, tiefgreifende und anhaltende Kontrolle der Entzündung, so Simon.
Post-DGRh-Pressewebcast „Effektives Therapiemanagement bei PsA & axSpA DGRh 2024” (Veranstalter: UCB Pharma GmbH), September 2024