Die SPRINT-Studie liefert neue Daten zum Zusammenhang zwischen dem Bicarbonatspiegel im Serum und der kardiovaskulären Ereignisrate.[1] Die Ergebnisse verweisen auf den positiven Einfluss einer Bicarbonatsubstitution bei bestimmten Hypertonie-Patienten.
Trotz gewisser Fortschritte sind die KHK (koronare Herzkrankheit) und ihre Folgen weiterhin die führende Ursache für Morbidität und Mortalität. Einer der entscheidenden Risikofaktoren für die KHK ist die arterielle Hypertonie. Durch eine optimale Blutdrucksenkung kann das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis deutlich gesenkt werden. In früheren Studien konnte bereits gezeigt werden, dass ein niedriger Serumbicarbonatspiegel mit einer erhöhten Mortalität assoziiert ist. Doch wie lässt sich dieser Zusammenhang erklären? Dieser Frage ist man jetzt im Rahmen der SPRINT-Studie (Systolic blood pressure intervention trial) konkret nachgegangen.
Bei der SPRINT-Studie handelt es sich um eine systolische Blutdruckinterventionsstudie, bei der an 9.334 Hypertonikern in einem randomisierten Design eine intensive Blutdrucksenkung mit einem Zielwert von
Nach einer Beobachtungsdauer von 3,33 Jahren erreichten 618 Patienten (6,6 %) diesen Endpunkt. Durch eine intensive Blutdrucksenkung wurde im Vergleich zur Standardtherapie das kardiovaskuläre Risiko signifikant gesenkt, und zwar unabhängig vom Bicarbonatspiegel. Durch die aggressive Blutdrucksenkung wurde der primäre Endpunkt von 6,8 % in der Standardgruppe auf 5,2 % gesenkt (p
Bei 99,7 % der SPRINT-Teilnehmer wurden die Serumbicarbonatspiegel bestimmt. Eine Auswertung ergab, dass Patienten mit einem niedrigen Serumbicarbonatspiegel (
Zusammenfassend zeigen diese Daten, dass bei Patienten mit einer Serumbicarbonatkonzentration von
Die Ergebnisse sprechen dafür, dass bei der prognostischen Wirkung des Bicarbonats die günstige Beeinflussung des kardiovaskulären Risikos eine wesentliche Rolle spielen dürfte. Daraus lässt sich die Empfehlung ableiten, bei Hypertonikern immer den Bicarbonatspiegel zu bestimmen und gegebenenfalls eine orale Substitution mit einem magensaftresistenten Produkt einzuleiten.
[1] Dobre et al., Nephrol Dial Transplant 2019, 1–8. doi: 10.1093/ndt/gfz149