Alpha-Liponsäure (ALA) wird seit 1966 in Deutschland bei Lebererkrankungen und bei peripheren Polyneuropathien eingesetzt.
Zudem wird die schwefelhaltige Fettsäure wegen ihrer antioxidativen Wirkung als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Eine aktuelle Forschungsarbeit weist nun daraufhin, dass Patienten mit diabetischer Polyneuropathie, aber auch Patienten mit anderen schmerzhaften Erkrankungen, von der Substanz profitieren können. Gemäß einer Metaanalyse aus neun randomisierten, placebokontrollierten Studien, an denen Probanden mit diabetischer Polyneuropathie teilnahmen, reduzierte sich durch die Therapie mit ALA, im Vergleich zum Placebo, der Gesamt-Symptomen-Score. Eine Subgruppen-Metaanalyse ergab darüber hinaus im direkten Placebo-Vergleich eine Abnahme bei Symptomen wie stechenden Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Brennen und Parästhesien. Bei einer systematischen Übersichtsarbeit mit sieben randomisierten, kontrollierten Studien, an denen sich Patienten mit anderen schmerzhaften Erkrankungen beteiligten, zeigte ALA Wirksamkeit bei Kopfschmerzen, Karpaltunnelsyndrom und Burning-Mouth-Syndrom, einer idiopathischen, chronischen Erkrankung.
Cassanego G et al., Pharmacol Res 2022 Mar; 177: 106075