Der Klimawandel, insbesondere Hitzeperioden, beeinträchtigt unsere Gesundheit. Studien zufolge beobachten Ärzte bereits entsprechende gesundheitliche Folgen bei ihren Patienten. Doch wie gehen sie damit um?
Extremwetterereignisse sollen dem Weltklimarat (IPCC) zufolge in Deutschland bis 2050 massiv zunehmen. Der Gesundheitssektor selbst trägt hierzulande rund 5 % zu den deutschen Treibhausgasemissionen bei. Die Auswirkungen der Klimakrise kann das Gesundheitsfachpersonal schon seit einiger Zeit bei ihren Patienten beobachten. Im Zuge des Deutschen Ärztetages im Herbst 2021 waren deshalb Beschlüsse gefasst worden, wonach u. a. das deutsche Gesundheitssystem bis 2030 klimaneutral werden soll und Subventionen entfallen sollen, die Klima und Biodiversität schaden. Welche Beschlüsse bereits im Praxis- und Klimaalltag umgesetzt wurden, sollte eine Umfrage der Stiftung Gesundheit ermitteln. Von den befragten Ärzten schätzte allerdings nur etwa ein Viertel die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit ihrer Patienten als stark oder sehr stark ein. Bezüglich Hitzewellen gaben jedoch drei Fünftel an, gesundheitliche Auswirkungen bei den Patienten zu beobachten. Sinnvolle Reaktionen wie eine Anpassung der Medikation werden dann aber wieder seltener vorgenommen (Abb.). Die Ambivalenz zu diesem Thema zeigt sich auch darin, dass 58 % der Teilnehmenden den Verbrauch von Ressourcen im Alltag reduzieren, aber nur 17 % sich zu klimasensiblen Erkrankungen fortbilden.
Baltruks D et al., Umsetzung der Beschlüsse des 125. Deutschen Ärztetages zu Klima und Gesundheit
Mod. nach Policy Brief CPHP