Bei Typ-2-Diabetes (T2D) senken SGLT2-Inhibitoren (SGLT2i) Blutzuckerspiegel, Blutdruck und Körpergewicht. Da sie zudem positiv auf die diabetische Nephropatie wirken, stellt sich die Frage nach dem Einfluss auf die diabetische Retinopathie.
Forschende aus Taiwan untersuchten vor diesem Hintergrund in einer Kohortenstudie mit 3 544 383 Patienten und Patientinnen mit neu diagnostiziertem T2D das Risiko einer Retinopathie unter SGLT2i, Pioglitazon, Sulfonylharnstoffen und Dipeptidyl-Peptidase-4-Inhibitoren (DPP-4i). In den vergleichbaren Gruppen zeigte sich unter SGLT2i ein signifikant geringeres Retinopathie-Risiko als unter DPP-4i (adjustierte Hazard Ratio [aHR] 0,62; 95%-KI 0,51–0,63), Pioglitazon (aHR 0,75; 95%-KI 0,69–0,81) und Sulfonylharnstoffen (aHR 0,62; 95%-KI 0,53–0,71). SGLT2i waren auch mit einer signifikant geringeren kumulativen Inzidenz einer Retinopathie assoziiert: DPP-4i (3,52 vs. 6,13; p < 0,001), Pioglitazon (4,32 vs. 5,76; p < 0,001) und Sulfonylharnstoffe (2,94 vs. 4,67; p < 0,001).
Yen FS et al., JAMA Network Open 2023; 6: e2348431