Hepatitis-B- und -C-Viren können zu chronischen Leberentzündungen führen. Da diese zunächst häufig symptomlos verlaufen und lange Zeit unbemerkt bleiben, können die Viren unwissentlich weitergegeben werden.
Die Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs verlaufen hingegen dramatisch und sind nur noch schwer zu therapieren. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge stirbt alle 30 Sekunden ein Mensch daran.
Um die Verbreitung der Viren zu reduzieren, gilt Screening als wichtige Maßnahme. Im November 2020 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) grünes Licht dafür gegeben. Nach der Entscheidung des Bewertungsausschusses können sich seit Oktober 2021 Versicherte über 35 Jahren einmalig auf eine Infektion mit Hepatitis-B- und -C-Viren testen lassen. Dabei wird bei einer positiv getesteten Probe auch gleich die Viruslast bestimmt, sodass mit der Therapie – für die hochwirksame und gut verträgliche Wirkstoffe zur Verfügung stehen – schnellstmöglich begonnen werden kann. Mit dem Screening trägt Deutschland zum Ziel der WHO bei, Hepatitis B und C bis 2030 als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit zu eliminieren.
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V., September 2021