Nur bei Menschen mit funktionierendem Immunsystem entfaltet eine Impfung gegen SARS-CoV-2 eine hohe Schutzwirkung gegen schwere Infektionsverläufe.
Personen mit Immundefizienz erhalten oft keinen ausreichenden Immunschutz nach einer Impfung und haben zudem sowieso ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Bei schwerwiegender Immundefizienz und nachweislich nicht ausreichendem Ansprechen auf die Impfung empfiehlt sich eine Präexpositionsprophylaxe (PrEP) gegen SARS-CoV-2. Die Gabe von das Virus neutralisierenden Antikörpern verringert im Fall einer Infektion das Risiko eines schweren oder tödlichen COVID-19-Verlaufs. Cave: Die SARS-CoV-2-PrEP ist kein Ersatz für eine vollständige Schutzimpfung. Das Verfahren kann sowohl präventiv als auch im Frühstadium der Erkrankung angewendet werden. Die erste S1-Leitlinie zur SARS-CoV-2-PrEP erläutert klinisch tätigen Ärzten, in welchen Fällen die Methode in Betracht zu ziehen ist und wie sie durchgeführt wird.
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e. V., Mai 2022