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Rheuma

Welche Rolle spielt das Mikrobiom?

Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und anderen Autoimmunerkrankungen arbeitet das Immunsystem fehlerhaft. In den Fokus der Rheumaforschung ist nun das Mikrobiom geraten, denn es ist mitverantwortlich für die Balance zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Immunzellen. „Tatsächlich sind in den vergangenen Jahren bereits mehrere krankheitsfördernde Keime entdeckt worden, die Autoimmunität anstoßen oder verschlechtern können“, sagt Professor Dr. med. Martin Kriegel von der Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie des Universitätsklinikums Münster.

Untersuchungen zeigten, dass die Darmbakterien Prevotella copri und Enterococcus gallinarum die Aktivität entzündungsfördernder TH17-Immunzellen verstärken und die Produktion von Autoantikörpern anstoßen. Auch die schützende Barrierefunktion der Darmschleimhaut hängt entscheidend von der Zusammensetzung des Mikrobioms ab. Die Wissenschaft in diesem Feld steht noch am Anfang, jedoch kann man sagen:  je größer die Artenvielfalt des Mikrobioms, desto weniger können sich schädliche Keime vermehren.

Die Förderung eines gesunden Mikrobioms könnte daher dazu dienen, den Verlauf entzündlich-rheumatischer Erkrankungen positiv zu beeinflussen. Beispielsweise hat sich das Heilfasten in der Therapie der rheumatoiden Arthritis bewährt. Studien zeigten, dass eine vorübergehende Begrenzung der Kalorienzufuhr die Krankheitsaktivität senkt, Schmerzen lindert und die Gelenkfunktion verbessert. Der Stoffwechsel stellt sich beim Fasten um und es bilden sich verstärkt Ketonkörper. „Diese Ketogenese beeinflusst sowohl das Mikrobiom als auch das Immunsystem günstig“, erläutert Kriegel. So nehme zum Beispiel die Zahl der entzündungsfördernden TH17-Zellen im Darm ab. Für wen welche Fastenmethoden am günstigsten ist, muss jedoch noch erforscht werden.

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh), Juli 2021

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