Patienten mit Diabetes mellitus sind bis zu fünfmal häufiger von Herzinsuffizienz betroffen als Menschen mit gesundem Stoffwechsel.
Da die diastolische Herzinsuffizienz (HFpEF) sich meist klinisch unauffällig äußert, ist jedoch von einer hohen Dunkelziffer bereits Betroffener auszugehen. Umgekehrt weisen 30–40 % aller Herzpatienten einen Prädiabetes oder manifesten Typ-2-Diabetes auf. Die Sterblichkeit durch kardiovaskuläre Ereignisse ist bei Patienten mit Diabetes mellitus um 50–90 % erhöht. Hochrisikopatienten sollten daher frühzeitig identifiziert werden, um ihre Lebenserwartung durch eine differenzierte Therapie verbessern zu können. Das erste gemeinsame Positionspapier der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) soll insbesondere Fachärzte für Diabetologie und Kardiologie für das häufige und zuweilen tödliche Zusammenspiel von Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz sensibilisieren. So empfiehlt es, Betroffene beider Erkrankungen regelmäßigen Untersuchungen zu unterziehen und interdisziplinär zu behandeln. Insgesamt fasst es die vorhandene wissenschaftliche Evidenz zusammen und gibt Empfehlungen, was bei beiden Patientengruppen zu beachten ist, um die Prognosen zu verbessern.
Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft e. V., August 2022