Ein internationales Team unter Leitung von Forschenden der Technischen Universität in München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München zeigte in einer breit angelegten Studie, dass erhöhte Konzentrationen von Pollen in der Luft mit erhöhten SARS-CoV- 2-Infektionsraten einhergehen.
Sie sammelten Daten zu Pollenkonzentrationen von 130 Stationen in 31 Ländern auf fünf Kontinenten, zu meteorologischen Bedingungen und zu SARS-CoV-2-Infektionen. Daten zur Besiedlungsdichte und zu Effekten von Lockdowns bezogen die Wissenschaftler ebenfalls mit ein. Ergebnisse: Luftgetragene Pollen können im Durchschnitt 44 % der Varianz der Infektionsraten erklären.
An Orten ohne Lockdown-Regelungen stieg die Infektionsrate im Schnitt um 4 %, wenn sich die Anzahl der Pollen in der Luft um 100 pro Kubikmeter erhöht. In manchen deutschen Städten kamen im Untersuchungszeitraum zeitweise pro Tag bis zu 500 Pollen auf einen Kubikmeter – was insgesamt zu einem Anstieg der Infektionsraten um mehr als 20 % führte. Galten in den untersuchten Gebieten Lockdown-Regeln, halbierte sich die Zahl der Infektionen im Schnitt jedoch bei vergleichbarer Pollenkonzentration in der Luft. Schützen könnten sich Angehörige von Hochrisikogruppen durch das Beobachten von Pollenflugvorhersagen und das Tragen von Staubfiltermasken.
Pressemitteilung Technische Universität München, März 2021