Ein aktualisiertes Dosierungsschema zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen bis 90kg Gewicht mit dem monoklonalen Antikörper Secukinumab hat die europäische Gesundheitsbehörde EMA freigegeben. Möglich ist jetzt eine Dosiserhöhung von 300mg monatlich auf die gleiche Dosis für den Zeitraum von zwei Wochen.
Damit ist es möglich, Psoriasis -Erkrankten mit einer Phasensymptomatik besser zu helfen. Diese wiederkehrenden Krankheitsschübe können unter anderem durch äußere Stressoren wie Beziehungsprobleme oder Prüfungssituationen getriggert werden. Nach dem neuen Dosierungsschema ist eine vorübergehende Anpassung der Therapie an die Krankheitsaktivität und die individuelle Lebenssituation des Patienten denkbar.
Wie bekannt, ist Secukinumab ein vollhumaner, monoklonaler Antikörper, der direkt gegen IL-17A gerichtet ist. Dieses Zytokin ist an Entzündungsprozessen und der Entstehung von verschiedenen Psoriasis-Erkrankungen beteiligt. Secukinumab ist seit 2015 für die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis von Erwachsenen zugelassen. Seit Juli 2020 ist das Medikament auch für Kinder ab sechs Jahren freigegeben.
Bei der Anpassung der Dosierung stützt sich die EMA auf die Daten der Phase-III-Studie A2324. In die randomisierte, verblindete Parallelgruppenstudie wurden 331 Patienten mit einem Körpergewicht unter 90kg in 67 Zentren einbezogen. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt der Studie war ein Psoriasis Area and Severity Index (PASI)-Ansprechen von 90 in Woche 16. 73,2% der Patienten, die von Studienbeginn bis Woche 52 300mg Secukinumab zweiwöchentlich erhielten, erreichten in Woche 16 ein PASI 90-Ansprechen. Nach 16 Wochen wurden die Patienten in zwei der drei Studienarme entsprechend ihres PASI 90-Ansprechen in Responder und Non-Responder unterteilt. In einem der Studienarme wurden die Non-Responder auch weiterhin bis Woche 52 mit 300mg Secukinumab vierwöchentlich therapiert, in dem anderen Studienarm erhielten sie 300mg Secukinumab zweiwöchentlich. In Woche 52 erreichten 42,4% der Betroffenen in diesem Studienarm durch die Dosiserhöhung auf 300mg zweiwöchentlich ein PASI 90-Ansprechen. Bei vierwöchentlicher Gabe erreichten nur 27,9% dieses Therapieziel. Das Sicherheitsprofil war in allen Studienarmen günstig. Es wurden bei der zweiwöchentlichen Dosierung keine neuen Sicherheitssignale beobachtet.
Pressemitteilung Novartis Pharma, Februar 2022