Nach ischämischem Schlaganfall muss innerhalb weniger Stunden die Durchblutung des betroffenen Hirnareals wiederhergestellt werden. Thrombolytika sind jedoch nicht für jeden mit Schlaganfall-Symptomen geeignet.
So müssen hämorrhagische Schlaganfälle (in bis zu 20 % die Ursache von Schlaganfällen) mittels zerebraler Bildgebung abgegrenzt werden. Dies erlaubt eine Mobile Stroke Unit (MSU), in der sich ggf. auch eine Lyse vor Abfahrt in eine Klinik beginnen ließe. Die Studie B_PROUD (2/2017–5/2019) hatte bereits gezeigt, dass der Einsatz von MSU vs. konventioneller RTW bei ischämischen Schlaganfällen zu besseren Behandlungsergebnissen mit weniger bleibenden Behinderungen führt. Weitere Analysen der Studie sowie Daten des angeschlossenen B-SPATIAL-Schlaganfall-Registers belegen nun differenzierter, dass der Einsatz von MSU signifikant mit besseren Werten auf der modifizierten Rankin-Skala (mRS-Score; 0 = keine Behinderung, 6 = Tod) nach drei Monaten einhergeht (Odds Ratio 0,82). Die Assoziation mit der 7-Tages-Mortalität war hingegen nicht signifikant. Die Ergebnisse sind auch mit Blick auf Folgekosten relevant, die mit dem Behinderungsgrad und der dadurch längeren Therapie steigen.
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e. V., Februar 2023