Eine Metaanalyse hat das Magenkarzinomrisiko bei Patienten, die Protonenpumpenhemmer (PPI) einnehmen, untersucht. Anders als andere Autorengruppen, die auf ein statistisch erhöhtes Magenkarzinomrisiko bei einer Langzeit-PPI-Therapie verwiesen, zeigen die aktuellen Ergebnisse diesen Zusammenhang nicht.
Die Gruppe europäischer und kanadischer Forscher durchsuchte die großen bibliographischen Medizindatenbanken systematisch nach randomisierten und nicht-randomisierten Studien (NRS) zum Zusammenhang zwischen PPI und Magenkrebs. Patienten, die H2-Blocker einnahmen, dienten als Kontrolle. Dieser Vergleich wurde gewählt, um indikationsbezogene Störfaktoren zu minimieren und den Studienfokus nur auf jene Patienten zu legen, die tatsächlich eine Suppression der Magensäureproduktion/-freisetzung benötigten.
Kein Zusammenhang mit Dosierung und Langzeitanwendung
Die systematische Überprüfung und Metaanalyse umfasste Daten aus zwölf nicht-randomisierten Studien mit mehr als sechs Millionen eingeschlossenen Patienten (11.554 Fälle von Magenkarzinom) und zwei randomisierten klinischen Studien mit 498 Patienten (ein Fall von Magenkrebs). Die Qualität der analysierten Studien war unbefriedigend, z. B. hinsichtlich der Evidenz der Ergebnisse und einer niedrigen Vertrauenswürdigkeit der Daten. Die Metaanalyse von sechs nicht-randomisierten Studien, deren Daten eine umfangreiche umfassende Adjustierung von Störfaktoren möglich machten (2,5 Millionen Patienten; 7.372 Magenkrebserkrankungen), zeigte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen PPI-Verwendung und Magenkrebs. Auch Zusammenhänge mit der PPI-Dosierung resp. der Langzeitanwendung und einem erhöhten Magenkarzinom fanden sich nicht. Selbst bei Verwendung von Studien mit höherer Evidenz war die Vertrauenswürdigkeit insgesamt eher gering, so die Autoren.
Piovani D et al.:Meta-analysis: Use of proton pump inhibitors and risk of gastric cancer inpatients requiring gastric acid suppression. Aliment Pharmacol Ther. 2022 Dec31 (DOI 10.1111/apt.17360).