Im Zuge der Corona-Impfungen mit einem Vektorimpfstoff kann in sehr seltenen Fällen ein Blutgerinnsel einen Venenverschluss im Gehirn bewirken. Greifswalder Forscher fanden heraus, was diese Thrombosen auslöst und wie sie behandelt werden können.
Der Körper bildet nach einer Impfung Abwehrstoffe und in sehr seltenen Fällen auch ganz spezielle Antikörper, die sich an Thrombozyten binden. Die Thrombozyten werden dadurch aktiviert. Wenn keine Wundblutung vorliegt, können sich Gerinnsel im Gehirn bilden, die zu einer Thrombose führen. Was genau die Bildung der speziellen Antikörper auslöst, wollen die Greifswalder noch weiter untersuchen. Außerdem entwickelten die Wissenschaftler ein Testverfahren, mit dem man die Antikörper im Blut nachweisen kann. Der Test ist indiziert, wenn nach der Impfung etwa Schmerzen im Bein oder ungewöhnlich starke Kopfschmerzen verspürt werden. Wichtig ist, zuvor zu unterscheiden zwischen der Immunreaktion, die ein bis zwei Tage nach der Impfung auftritt, und Komplikationen, die sich erst ab dem vierten Tag bemerkbar machen.
Eine Behandlungsmethode entwickelten die Forscher ebenfalls. Mittels intravenös verabreichtem Immunglobulin (i.v.-IgG) lassen sich die Thrombozyten blockieren. Und mit gerinnungshemmenden Medikamenten können anschließend die Blutgerinnsel aufgelöst werden.
Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie, März 2021