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Gynäkologie

Toxische Tampons im Visier der US-Gesundheitsbehörde FDA

18.11.2024

Millionen Tampons sind mit insgesamt 16 Metallen, darunter Arsen, Quecksilber und Blei belastet, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL). Jetzt hat die US-Gesundheitsbehörde FDA eine groß angelegte Untersuchung angekündigt. Der Grund: Die toxischen Schwermetalle können über das Blut in den Organismus der Frauen gelangen.

In der Mitteilung der US-Behörde heißt es: „Die FDA ist sich der Bedenken über die Sicherheit von Tampons bewusst, nachdem in einer Studie aus dem Jahr 2024 bei Laboruntersuchungen Metalle in Tampons gefunden wurden. Wir möchten die Öffentlichkeit darüber aufklären, dass Tampons, bevor sie in den USA legal verkauft werden können, die FDA-Anforderungen an Sicherheit und Wirksamkeit erfüllen müssen. Die Hersteller müssen das Produkt und seine Bestandteile vor, während und nach der Herstellung testen. Bevor ein Produkt auf den Markt gebracht wird, führt das herstellende Unternehmen eine Biokompatibilitätsprüfung durch, die Teil der Sicherheitsprüfung ist und von der FDA vor der Marktzulassung überprüft wird“.

Eine Studie im Fachblatt „Environment International“ untersuchte kürzlich 30 Tampons von 14 Marken und 18 Produktlinien auf 16 Metalle. Das Forschungsteam entdeckte messbare Mengen aller 16 Metalle, einschließlich erhöhter Werte giftiger Substanzen wie Blei und Arsen. Da es für Blei keinen „sicheren“ Grenzwert gibt, betont die Studiengruppe die Notwendigkeit weiterer Forschung, um festzustellen, ob Metalle in den Blutkreislauf gelangen können.

Die FDA hat eine unabhängige Überprüfung der Literatur in Auftrag gegeben und eine interne Laborstudie begonnen, um durch die Auswertung von Literaturdaten ein besseres Verständnis für das Vorkommen von Chemikalien in Tampons und deren gesundheitliche Auswirkungen zu erlangen. Der Gesetzgeber hat zwei Studien angeführt, die für die Überprüfung von Bedeutung sein könnten. Eine im Jahr 2014 veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Tampons winzige Risse in der Vagina verursachen können, durch die Chemikalien in den Körper eindringen können. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass die Quecksilberkonzentration im Blut von Tamponnutzerinnen erhöht war. Die FDA wird die Ergebnisse der Literaturrecherche und der Labortests öffentlich bekannt geben, sobald sie vorliegen und von Fachleuten geprüft wurden.

Die in den USA verkauften Tampons sind nach einer 510(k)-Leitlinie zugelassen, die die FDA im Jahr 2005 veröffentlicht hat. Der Abschnitt der Leitlinien über Gesundheitsrisiken behandelt unerwünschte Gewebereaktionen, vaginale Verletzungen, vaginale Infektionen und das toxische Schocksyndrom. Es gibt keinen spezifischen Hinweis auf Metalle oder den systemischen Kreislauf.

Pressemitteilung „Toxische Tampons im Visier der US-Gesundheitsbehörde FDA“. Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL), Berlin, 12.9.2024 (https://medlabportal.de/toxische-tampons-im-visier-der-us-gesundheitsbehoerde-fda/).

* Medical Devices: „Biocompatibility and Toxicology Program: Research on Medical Devices, Biocompatibility, and Toxicology“. U.S. Food and Drug Administration (FDA), Silver Spring, MD/USA, 10.9.2024 (https://www.fda.gov/medical-devices/medical-device-regulatory-science-research-programs-conducted-osel/biocompatibility-and-toxicology-program-research-medical-devices-biocompatibility-and-toxicology).

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