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Gewalt in der Pflege

AOK und Partner starten Aktion „Gewaltfrei Pflegen“

11.11.2022

Gewalt in der Pflege ist ein ubiquitäres, aber zumeist verschwiegenes Problem. Die AOK hat deshalb gemeinsam mit Partnern aus der Pflegebranche und den Pflegeverbänden die Aktion „Gewaltfrei Pflegen“ ins Leben gerufen.

„Im Rahmen unserer Initiative ‚Pflege.Kräfte.Stärken‘ setzen wir uns dafür ein, das Thema Gewalt in der Pflege aus der Tabuzone zu holen“, erklärt Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. In den nächsten drei Monaten soll bundesweit über das Thema aufgeklärt, Hilfsangebote und Anlaufstellen vorgestellt, erfolgreiche Konzepte und Ansätze aus der Pflegepraxis präsentiert sowie Präventionsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Gewalterfahrungen werden in der professionellen und häuslichen Pflege gemacht und sind keine Einzelfälle. Sowohl pflegebedürftige als auch pflegende Menschen sind betroffen, wie Studien zeigen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jeder sechste ältere Mensch über 60 Jahre bereits körperliche und/oder psychische Gewalt erfahren („World report on aging and health“, 2015). In einer Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) gab rund die Hälfte von 250 befragten Pflegedienstleitungen und Qualitätsbeauftragten an, dass Konflikte, Aggression und Gewalt in der Pflege die stationären Einrichtungen vor ganz besondere Herausforderungen stellen. Doch weil viele Betroffene dazu neigen, das Thema zu bagatellisieren, oder über ihre Erfahrungen aus Scham oder Angst schweigen, dringt wenig nach außen.

Die Gründe, warum es zu Gewalthandlungen kommt, sind vielfältig. So können Unwissen, Überforderung, chronische Überlastung oder Hilflosigkeit Fehler verursachen und Konflikte hervorrufen. Besonders herausfordernd ist die Lage dann, wenn Pflegebedürftige an Demenz leiden. Pflegefachpersonen und pflegende Angehörige werden oft mit einem veränderten, teilweise aggressiven Verhalten konfrontiert.

Pressemitteilung AOK-Bundesverband, November 2022
Abraham J et al.; Zentrum für Qualität in der Pflege, 2017

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