Die positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende in der Bevölkerung ist mit 85 % so hoch wie nie zuvor: Das ist eine zentrale Aussage der Repräsentativbefragung „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2024“, deren erste Ergebnisse die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) jetzt veröffentlicht hat.
Dr. med. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter der BZgA und Errichtungsbeauftragter eines Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BiÖG): „85 % der Befragten befürworten die Organ- und Gewebespende - ein Rekordwert! Doch eine positive Haltung allein reicht nicht: Es zählt, eine bewusste Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren. Nutzen Sie dafür den Organspendeausweis, die Patientenverfügung oder das Organspende-Register. Nehmen Sie sich die Zeit, sich zu informieren – zum Beispiel mit dem Infotelefon der BZgA oder auf organspende-info.de. Denn noch immer warten rund 8 300 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan.“
Insgesamt 31 % der Befragten kennen das Organspende-Register (organspende-register.de). Seit März 2024 kann jeder seine Entscheidung in dem elektronischen Verzeichnis dokumentieren. Das Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geführt und ist ein zentrales elektronisches Verzeichnis, in dem die Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende festgehalten werden kann. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos. Er kann jederzeit geändert oder widerrufen werden. Auf die Frage, ob man eine Entscheidung dort eintragen würde, antworteten 31 % der Befragten mit „ganz sicher“ und 48 % mit „vielleicht“.
Rund 88 % der Befragten finden es wichtig, die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch zur Thematik zu haben – wie zum Beispiel das BZgA-Infotelefon Organspende bietet (0800 90 40 400). Von den Befragten wussten aber nur 7 % davon. Das Infotelefon Organspende bietet im persönlichen Telefongespräch qualitätsgesicherte Antworten auf Fragen und eine individuelle Austauschmöglichkeit rund um das Thema Organ- und Gewebespende.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Infotelefons können auch zu den häufigsten Fehlinformationen aufklären, zum Beispiel zum Thema Altersgrenze: Knapp die Hälfte der Befragten (48 %) glaubt fälschlicherweise, dass es eine Altersgrenze für die Organspende gibt. Entscheidend ist aber der Zustand der Organe und nicht das Alter der Spenderin oder des Spenders.
Pressemitteilung „Zustimmung zur Organ- und Gewebespende so hoch wie nie: 85 Prozent der Befragten stehen ihr positiv gegenüber“. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, 10.2.2025 (https://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2025-02-10-zustimmung-zur-organ-und-gewebespende-so-hoch-wie-nie-85-prozent-der-befragten-stehen-ihr-positiv-gegenueber/).