- Anzeige -
Fokus Naturmedizin

Altersschwäche

Geruchs- und Gehörstörungen weisen auf Frailty hin

8.4.2025

Mit der Auswertung von bevölkerungsbasierten Daten wurde ein Zusammenhang zwischen einer abnehmenden Hör- und Riechfähigkeit und der Frailty nachgewiesen. Je gebrechlicher, desto stärker der Hörverlust, so die Ergebnisse in Kürze. Der Hörverlust als neuer Biomarker könnte demnach zukünftig eine Frailty vorhersagen.

Die Frailty – Altersschwäche – ist eine Einschränkung der körperlichen und geistigen Funktionen, die altersbedingte, degenerative Ursachen hat. Der Symptomenkomplex umfasst Seh- und Hörstörungen, Gangunsicherheit und Fallneigung, Gedächtnisstörungen und Aufmerksamkeitsdefizite sowie ein geschwächtes Immunsystem. Charakteristisch für das Frailty-Syndrom ist eine stark verringerte körperliche Reserve und eine erhöhte Empfänglichkeit gegenüber Krankheiten.

US-amerikanische HNO-Ärzte und -Ärztinnen führten eine Querschnittsanalyse des US National Health and Nutrition Examination Surveys durch [1]. An der Umfrage in den Jahren 2011 und 2012 nahmen 2 138 Personen im Alter von 40 Jahren und älter teil. Eingruppiert wurden diese gemäß den subjektiv empfundenen Geschmacks- und Geruchsstörungen und dem subjektiven Hörverlust sowie entsprechend dem erfassten Hörverlust mit Sinuston-Durchschnittswerten. Die Altersschwäche wurde mithilfe eines kontinuierlichen, 36 Punkte umfassenden Frailty-Index gemessen (Score 0 bis 1; stratifiziert in 4 Kategorien: „nicht altersschwach“, „vulnerabel“, „altersschwach“, „sehr altersschwach“).

Geruchsstörungen bei leichter Schwäche

Alle Gruppen mit sensorischen Störungen wiesen signifikant höhere Indizes einer Frailty auf als die Gruppen ohne sensorische Störungen. Die als ­vulnerabel bezeichneten Personen hatten erhöhte Quotenverhältnisse in Bezug auf subjektive Geruchs­störungen. Das Quotenverhältnis bezeichnet in der Epidemiologie den Zusammenhang zwischen einem Risikofaktor und einer bestimmten Erkrankung. In diesem Fall die Assoziation zwischen ­Geruchsstörungen/Hörverlust und Frailty.

Verlust von Gehör und Geruch

Die als altersschwach eingeschätzten Personen wiesen erhöhte Quotenverhältnisse in Bezug auf subjektive Geruchsstörungen auf und auch in Bezug auf den gemessenen Hörverlust im niedrigfrequenten Bereich. Die als sehr altersschwach eingruppierten Personen hatten erhöhte Quotenverhältnisse in Bezug auf den subjektiven Hörverlust sowie auf den erfassten Hörverlust im hochfrequenten Bereich. Eine solche Hochtonschwerhörigkeit tritt mit zunehmendem Alter häufig auf. Die Sinuston-Durchschnittswerte waren linear mit dem Frailty-Index assoziiert.

Das Fazit: Ein Verlust von Gehör und Geruch ist mit einer zunehmenden Frailty assoziiert. Generell sind Defizite im Geruchs- und Geschmackssinn auch signi­fikant mit Komorbiditäten verbunden.

Eine weitere Wechselwirkung besteht zwischen der Frailty, der Mortalität und einem schlechten ­gesundheitlichen Outcome. Deshalb könnten in Zukunft Prüfungen des Geruchssinns und des ­Hörvermögens dabei helfen, Risikopersonen zu identifizieren und einen neuen Biomarker für die Altersschwäche zu etablieren, schrieben die Studienautorinnen und -autoren.

  1. Hura N et al., Int Forum Allergy Rhinol 2022; 12: 771–9
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt