Die Hauptsymptome der akuten Pankreatitis sind plötzlich einsetzende, außerordentlich starke Oberbauchschmerzen. Die häufigsten Ursachen sind Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Gallensteine und ein übermäßiger Alkoholkonsum. Bei einem schweren Verlauf sterben bis zu 15% der Betroffenen. Vor allem die nekrotisierende Pankreatitis hat eine hohe Sterblichkeitsrate.
Für den Behandlungserfolg ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aus Chirurgen, Radiologen und Gastroenterologen besonders wichtig. Studien zeigten, dass das Abtragen des abgestorbenen und infizierten Gewebes mittels eines minimalinvasiven endoskopischen Eingriffs einer offenen Operation klar überlegen ist. Jedoch kann es hierbei zu Komplikationen kommen, die das rasche Handeln eines in der Pankreaschirurgie erfahrenen Chirurgen notwendig macht.
Wird die akute Pankreatitis durch Gallensteine verursachten, ist im Hinblick auf eine frühe Therapie mittels ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie) meist Zurückhaltung geboten. Um einen Rückfall zu vermeiden, sollte eine operative Entfernung der Gallenblase in Betracht gezogen werden.
Die chronische Pankreatitis entsteht meistens durch langjährigen Konsum von Alkohol und Tabak.
Die ESCAPE-Studie belegt, dass bei einer Abflussstörung des Pankreasgangs eine möglichst frühzeitige operative Therapie für Patienten das nachhaltigste langfristige Therapiekonzept ist.
Bei der Gallengangsstenose konnte inzwischen gezeigt werden, dass mit dem Endoskop eingesetzte Stents die Verengungen weiten und in etwa 80% der Fälle mindestens mittelfristig eine deutliche Besserung für die Betroffenen erzielt werden kann.
Auch Empfehlungen zur Ernährung wurden in die Leitlinien aufgenommen. Vor allem beide der chronischen Pankreatitis kann es zu einer Mangelernährung kommen. Hier wird zu zusätzlichen Verdauungsenzymen und Zusatznahrung geraten.
Auch die autoimmune Pankreatitis wurde erstmals in die Leitlinien aufgenommen.
Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Oktober 2021