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Digitalisierung

Österreich: E-Rezept ist im Alltag angekommen

3.6.2022

Das E-Rezept wird in Österreich seit Jahresanfang genutzt. Und funktioniert, auch wenn man sich in Deutschland darüber wundern mag.

„Mit der Einführung des E-Rezepts wird das Papierrezept ersetzt und der gesamte Rezeptprozess, von der Ausstellung über das Einlösen bis zur Abrechnung, digitalisiert“, erklärt Peter Lehner, Vorsitzender der österreichischen Konferenz der Sozialversicherungsträger in Wien, und betont: „Das E-Rezept ist der nächste Meilenstein in der Digitalisierung des Gesundheitssystems.“ Allerdings bezieht sich dies nicht, wie bei entsprechenden Ansagen der deutschen gematik („das E-Rezept kommt“), auf die Zukunft, sondern: „Der Rollout findet seit Jahresbeginn in ganz Österreich statt. Im ersten Halbjahr 2022 wurden bereits 7,7 Millionen E-Rezepte ausgestellt, 82% der Ordinationen und 93% der Apotheken nutzen bereits das E-Rezept“, so Lehner weiter, und beziffert die Kosten für die Einführung mit 2,4 Millionen Euro Entwicklungskosten in der Sozialversicherung und 4 Millionen Euro für Implementierung und Support für die Systempartner.

„Der neue, digitale E-Rezept-Prozess ist einfach, klar und flexibel“, sagt Lehner. Das Kassenrezept wird nun nicht mehr auf Papier ausgestellt, sondern der Arzt erstellt das E-Rezept und speichert dieses im E-Card-System. Die Information liegt elektronisch vor. In der Apotheke kann ein bestimmtes E-Rezept mit einem QR-Code via App auf dem Smartphone oder mittels 12-stelliger alphanumerischer E-Rezept-ID eingelöst werden. Der Scan eines Ausdrucks ist ebenso möglich. Mit dem Stecken der E-Card können in der Apotheke alle offenen E-Rezepte des Versicherten abgerufen werden.

Auch die Abholung von Medikamenten durch Dritte ist möglich: Der QR-Code bzw. die E-Rezept-ID kann via Smartphone oder als Ausdruck weitergegeben werden. Das Abrufen des E-Rezepts auf dem Smartphone funktioniert per App. Nach der Abholung erfolgt elektronisch die Erfassung der Abgabe und die Abrechnung zwischen der Apotheke und dem Sozialversicherungsträger. Für nicht digital affine Personen besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass der Arzt das Rezept ausdruckt. In Österreich werden jährlich rund 60 Millionen Rezepte und 110 Millionen kassenfinanzierte Verordnungen ausgestellt und abgerechnet. Die Sicherheit ist gewährleistet, weil das E-Rezept innerhalb des geschlossenen österreichischen Gesundheitsinformationsnetzes gespeichert ist.

Pressemitteilung des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, Juni 2022

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