- Anzeige -
News

Digitale Medien

Kinderärzte empfehlen: Bildschirmfrei bis drei Jahre

9.2.2023

Kinder bis zum Alter von drei Jahren sollten nicht mit Smartphones und Tablets aufwachsen, stellt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fest. Die Geräte beeinflussen Kinder negativ beim gesunden Aufwachsen. Bei älteren Kindern komme es auf auf einen achtsamen Gebrauch der Geräte an.

Klettern, rennen, basteln, malen, singen – vor allem in den ersten Lebensjahren lernen Kinder mit allen Sinnen, ihren Körper zu einem Instrument zu formen, mit dem sie ihr weiteres Leben selbstständig meistern können. Überlässt man sie dagegen Bildschirmmedien, haben sie diese Chance nicht. Ihre Wirklichkeits- und Selbstwirksamkeitserfahrungen leiden. Auch ihre Sprachfähigkeit kann sich ohne ein lebendiges Gegenüber, ohne Interaktion mit vertrauten Menschen nicht entwickeln.

„Je mehr Zeit Kinder mit Handys, Tablets oder vor dem Fernseher verbringen, desto weniger kommunizieren sie mit Eltern, Geschwistern und Freunden und desto weniger kommunikative Kompetenz entwickeln sie. Dadurch kann ein Teufelskreis entstehen, denn je schwerer Kommunikation im mitmenschlichen Leben fällt, desto eher besteht die Gefahr, dass Jugendliche später zum dysfunktionalen Internetgebrauch neigen“, sagt Dr. Thomas Fischbach, Präsident des BVKJ.

Maximal 30 Minuten Bildschirmzeit empfohlen

Damit greifen die deutschen Kinderärzte Forderungen von US-amerikanischen Kollegen auf (American Academy of Pediatrics - AAP), die schon 1999 klar und unmissverständlich ein Verbot von Fernsehen und anderen digitalen Medien in den ersten Lebensjahren von Kindern gefordert haben. Bildschirmfreiheit bis zum Alter von drei Jahren, reicht jedoch nicht: Für Kinder zwischen drei und sechs Jahren sollten die Bildschirmzeiten möglichst kurzgehalten werden und maximal 30 Minuten am Tag dauern, wobei Eltern klare Regeln vor dem Einschalten verabreden müssen, fordern die deutschen Kinder- und Jugendärzte. Auch für Kinder ab sechs Jahren entsprechen die BVKJ-Empfehlungen nicht der (Postpandemie-)Wirklichkeit in deutschen Familien: Die Kinder sollten kein eigenes Smartphone vor der fünften Klasse haben. Zudem ist den Kindern zu erklären, dass sie im Internet keine persönlichen Daten oder Bilder posten und unbekannte Links anklicken dürfen. Als weiterer Mindeststandard der Nutzung digitaler Medien sollten die Altersgrenzen für Computerspiele, soziale Medien etc. eingehalten werden. Ein abschließender BVKJ-Tipp aus dem Alltag: Beim gemeinsamen Essen und während einer Unterhaltung sollen digitale Medien Pause haben.

Pressemitteilung Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Februar 2023
Media education. American Academy of Pediatrics. Committee on Public Education. Pediatrics. 1999 Aug;104(2 Pt 1):341-433.

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt