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COVID-19

Omikron BQ.1.1 resistent gegen alle zugelassenen Antikörperpräparate

25.11.2022

Die Omikron-Untervariante BQ.1.1 („Höllenhund“), ist gegen sämtliche (in den USA und/oder Europa) zugelassenen Antikörpertherapien zur Behandlung von Menschen mit einem erhöhten Risiko für eine schwere COVID-19 Erkrankung resistent. Das zeigen Studienresultate des Deutschen Primatenzentrums.

Forscher des Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hatten untersucht, wie effizient die derzeit zugelassenen COVID-19-Antikörpertherapien die aktuell zirkulierenden Omikron-Untervarianten hemmen und dabei festgestellt, dass die zunehmend zirkulierende Omikron-Untervariante BQ.1.1 gegen sämtliche verfügbaren Antikörpertherapien resistent ist (Casirivimab, Imdevimab, Bamlanivimab, Etesevimab, Cilgavimab, Tixagevimab, Amubarvimab, Romlusevimab, Adintrevimab, Regdanvimab, Bebtelovimab, Sotrovimab, Casirivimab-Imdevimab, Bamlanivimab-Etesevimab, Cilgavimab-Tixagevimab, Amubarvimab-Romlusevimab). „Für unsere Untersuchungen haben wir nicht-vermehrungsfähige Viruspartikel, welche das Spike-Protein von ausgewählten Virusvarianten tragen, mit verschiedenen Verdünnungen der zu testenden Antikörper gemischt und nachfolgend gemessen, welche Antikörpermenge benötigt wird, um die Infektion von Zellkulturen zu hemmen. Insgesamt haben wir zwölf einzelne Antikörper und sechs Antikörpercocktails untersucht, von denen vier für die klinische Anwendung in Europa zugelassen sind“, berichtet Dr. Prerna Arora, Erstautorin der Studie.

Therapie nicht ausschließlich mit Antikörpern

Bei ihren Untersuchungen stellten die Wissenschaftler fest, dass die Omikron-Untervariante BQ.1.1 weder durch einzelne Antikörper noch durch die Antikörpercocktails neutralisiert werden konnte. Im Gegensatz dazu wurde die derzeit vorherrschende Omikron-Untervariante BA.5 noch durch einen zugelassenen Antikörper und zwei zugelassene Antikörpercocktails neutralisiert. „Mit Blick auf die Risikopatienten besorgt uns die Tatsache, dass die Omikron-Untervariante BQ.1.1 gegen alle zugelassenen Antikörpertherapien resistent ist. Insbesondere in Regionen, in denen BQ.1.1 stark verbreitet ist, sollten Ärzte bei der Behandlung von infizierten Risikopatienten daher nicht allein auf Antikörpertherapien setzen, sondern zusätzlich die Gabe von weiteren Medikamenten wie Paxlovid oder Molnupiravir in Betracht ziehen“, kommentiert der Studienleiter Dr. Markus Hoffmann das Ergebnis der Studie.

Die immer weiter fortschreitende Resistenzentwicklung von SARS-CoV-2-Varianten einschließlich der Tatsache, dass die Omikron-Untervariante BQ.1.1 bereits resistent gegenüber einer neuen Antikörpertherapie ist, die in den USA gerade vor der Zulassung steht, macht es erforderlich, wie Prof. Dr. Stefan Pöhlmann, Leiter der Abteilung Infektionsbiologie am Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung, betont, „dass neue Antikörpertherapien entwickelt werden, welche insbesondere auf die derzeit zirkulierenden und zukünftige Virusvarianten abgestimmt sind. Idealerweise sollten sie auf Regionen im Spike-Protein abzielen, die nur wenig Potential für Fluchtmutationen aufweisen“.

Pressemitteilung Deutsches Primatenzentrum (DPZ), November 2022
Arora P et al.; Lancet Infect Dis. 2022 Nov 18:S1473-3099(22)00733-2 (DOI 10.1016/S1473-3099(22)00733-2).

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