Ein Forschungsteam am Institut für Virologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster hat bei der Erprobung eines potenziellen neuen Wirkstoffs gegen SARS-CoV-2-Viren eine neuartige duale Wirkweise gefunden.
Sie ist sowohl im Stande die Vermehrung von SARS-CoV-2-Viren zu hemmen als auch die überschießende Immunantwort zu reduzieren, die bei schweren COVID-Fällen ein großes Problem darstellt. Der Wirkstoff wurde ursprünglich als Anti-Grippemittel entwickelt und zeigte sich in verschiedenen Zellkulturmodellen wirksam – auch gegen alle getesteten Varianten von SARS-CoV-2. So könnte man es auch bei kommende Varianten verwenden. Im Moment werden Tierexperimente durchgeführt, um die Annahme zu untermauern. Gute Ergebnisse der laufenden klinischen Studie könnten eventuell schon in diesem Jahr zu einer Notzulassung für ein neues, breit wirksames COVID-19-Medikament führen. Das BfArM genehmigte aufgrund der bislang gesammelten Daten eine laufende klinische Studie.
Schreiber A, Viemann D, Schöning J et al., Cell Mol Life Sci 2022; 79: 65, DOI 10.1007/s00018-021-04085-1