Eine deutsche Arbeitsgruppe hat nun in einer multizentrischen Studie die Neutralisierungskapazität im Serum von geimpften und rekonvaleszenten Personen aus Längsschnittkohorten sowie die Aktivität monoklonaler Antikörper gegen Omikron unter Verwendung von Pseudovirus-Neutralization-Assays untersucht. Dabei verdichteten sich Hinweise, dass eine vollständige Impfung mit BNT162b2 (Comirnaty) nicht, eine Boosterimpfung aber sehr wohl Omikron-neutralisierend wirkt.

Die Arbeitsgruppe stellte einen nahezu vollständigen Mangel an neutralisierender Aktivität gegen Omikron in polyklonalen Seren von Personen fest, die regulär mit zwei Dosen des COVID-19-Impfstoffs BNT162b2 geimpft worden waren, aber auch von rekonvaleszenten Personen. Zudem zeigten sich Resistenzen gegen sieben von neun verschiedenen monoklonalen Antikörpern, die sonst im klinischen Einsatz die COVID-19-assoziierte Morbidität und Mortalität reduzieren können. Allerdings führten mRNA-Booster-Immunisierungen bei geimpften und rekonvaleszenten Personen zu einem signifikanten Anstieg der Serum-neutralisierenden Aktivität gegen Omikron.

Diese Studie zeigt, so fasst die Arbeitsgruppe zusammen, dass Booster-Impfungen die humorale Immunantwort gegen die Omikron-Variante entscheidend verbessern können. Allerdings sind auch bei einem hohen Serumspiegel neutralisierender Antikörper SARS-CoV-2-Infektionen möglich, wie sich bei Omikron-Infektionen bei geboosterten Personen zeigt.