Infektionen mit dem Bakterium Clostridioides difficile (C. difficile) kehren durch im Darm verbliebene Dauerstadien häufig wieder. Gegen diese Dauerstadien gibt es bisher kein Medikament.
Einer One-Health-Studie unter Federführung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zufolge ist hier der Naturstoff Chlorotonil A (ChA) ein Wirkstoffkandidat.
Die zur Behandlung einer C.-difficile-Infektion eingesetzten Antibiotika sind weder besonders effektiv noch nachhaltig wirksam. Verglichen mit Vancomycin zeigte ChA mit seinem breiten antibiotischen Wirkspektrum eine vergleichbare Wirksamkeit gegen C. difficile. Nach Absetzen der Antibiotika kam es zum Überraschungseffekt: Die meisten der mit Vancomycin behandelten Mäuse entwickelten eine Reinfektion, unter ChA keine einzige. Weitere Untersuchungen wiesen darauf hin, dass sich ChA in der wasserabweisenden Hülle der Dauerstadien einlagert und dort quasi ein Wirkstoffdepot bildet. Die Autoren: „Beginnt die Zelle auszukeimen, kommt sie mit dem eingelagerten ChA in Kontakt und stirbt ab.
Dass ChA darüber hinaus das Mikrobiom deutlich weniger schädigt als andere Antibiotika, konnte an Schweinen unter Zuhilfenahme von Multi-Omics-Methoden festgestellt werden.
Bublitz A et al., Cell Host & Microbe 2023; DOI 101016/j.chom.2023.04.003