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Bevölkerungsstatistik

Mai 2022: Sterbefallzahlen 6% über dem Vorjahresmedian

15.6.2022

Im Mai 2022 sind in Deutschland laut einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamts (Destatis) 6% (n=4.310) mehr Menschen gestorben als im Median der Jahre 2018 bis 2021. Der Grund für diese niedrige Übersterblichkeit ist bisher unklar.

Zum Monatsende und Anfang Juni in den Kalenderwochen 21 und 22 (vom 23. Mai bis 5. Juni) lagen die Sterbefallzahlen im Bereich der Vergleichswerte aus den Vorjahren. Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 20. Kalenderwoche 2022 (16. bis 22. Mai) möglich. Beim RKI wurden bislang 295 COVID-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 20. Kalenderwoche um 866 Fälle oder 5% über dem mittleren Wert der vier Vorjahre. Während im Februar und im März 2022 noch keine einheitliche Tendenz in den COVID-19-Todesfallzahlen zu beobachten war, sinken diese Zahlen seit Anfang April deutlich.

Im Laufe des März ist in den meisten vorpandemischen Jahren die Grippeaktivität und zeitgleich auch die Zahl der Sterbefälle deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2022 waren die Sterbefallzahlen im März jedoch vergleichsweise konstant. Erst im April sanken sie erkennbar. Die Verzögerung dieser Entwicklung im Vergleich zu den Vorjahren führte dazu, dass die Sterbefallzahlen von März bis Mitte Mai deutlicher über dem Vergleichswert aus den Vorjahren lagen als noch im Februar. Eine Erklärung könnten die immer noch auftretenden COVID-19-Todesfälle sein. Zudem hat das RKI im aktuellen Influenza-Wochenbericht für Ende April bis Mitte Mai von einer saisonal untypischen Grippeaktivität berichtet. In der Wintersaison 2021/2022 war die Grippewelle ausgeblieben.

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeits-entwicklungen, so berichtet Destatis, ordnet Befunde zur Übersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts europaweit vergleichend ein. Für Deutschland und dessen Nachbarländer Frankreich, Belgien und die Niederlande wird in mindestens einer Maiwoche eine niedrige Übersterblichkeit („low excess“) gemeldet. Eine moderate („moderate excess“) oder sogar hohe Übersterblichkeit („high excess“) wurde im Mai für keines der untersuchten Länder ermittelt.

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis), Juni 2022

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