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Besserer Schlaf

Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor melatoninhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln.

30.1.2025

Wer Probleme beim Einschlafen hat, findet in Drogerien, Supermärkten und Online-Shops inzwischen Dutzende Nahrungsergänzungsmittel mit Melatonin: Kapseln, Tropfen, Sprays und sogar Gummibärchen. Doch auch wenn es die Verpackungen mancher Produkte suggerieren, ist Melatonin keine „sanfte Einschlafhilfe“, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Dr. Britta Nagl in einer neuen Folge von „Risiko“ – dem Wissenschaftspodcast vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

In Arzneimittel-Studien zur Wirkung von Melatonin haben sich regelmäßig unerwünschte Wirkungen gezeigt – besonders am Folgetag: „Müdigkeit, Kopfschmerzen und eine Abnahme der Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit. Das muss man beachten, wenn man beispielsweise Maschinen bedient oder Auto fährt“, sagt Nagl.

Grundsätzlich beeinflusst Melatonin als Hormon maßgeblich den Schlaf-Wach-Rhythmus im Körper. Der Stoff wird deshalb auch in verschreibungspflichtigen Medikamenten bei bestimmten Schlafstörungen eingesetzt. „Melatonin als Wirkstoff verkürzt die Einschlafzeit und verlängert die Durchschlafzeit“, erklärt Nagl. In der Praxis funktioniert das aber längst nicht immer so gezielt, wie die Nutzer und Nutzerinnen hoffen. So wurden auch Wechselwirkungen mit Medikamenten beobachtet, beispielsweise bei bestimmten Antibiotika, Antidepressiva und Östrogen. Bei den freiverkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln ist die enthaltene Menge Melatonin sogar teilweise deutlich höher als in den verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Insgesamt greift die Einnahme von Melatonin in den Hormonhaushalt ein und kann dadurch unter anderem auch den körpereigenen Schlaf-Wach-Rhythmus stören. Bei Schlafstörungen sollten Betroffene deshalb zunächst ärztlichen Rat einholen. Und vor allem Kinder und Jugendliche, Schwangere, Stillende und Menschen mit verschiedenen Vorerkrankungen sollten auf die unkontrollierte Einnahme von Produkten mit Melatonin verzichten.

Hintergrund: Der Podcast „Risiko - Der BfR-Podcast“ des Bundesinstituts für Risikobewertung kann unter https://podcast.bfr.bund.de/ abonniert werden. Er liefert zu echten oder übertriebenen Gesundheitsgefahren durch Lebensmittel, Chemikalien oder Verbraucherprodukte in den Medien „unaufgeregte, wissenschaftlich fundierte und gut verständliche“ Informationen, etwa einmal pro Monat.

Pressemitteilung „Melatonin in Nahrungsergänzungsmitteln: Keine ‚sanfte Einschlafhilfe‘“. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 20.11.2024 (https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2024/34/melatonin_in_nahrungsergaenzungsmitteln__keine_sanfte_einschlafhilfe-317880.html).

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