Studien, die auf die Auswirkungen von Lebensstil-Strategien auf Patientinnen und Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) fokussieren und dabei nicht nur das Körpergewicht untersuchen, sondern auch die Körperzusammensetzung, sind derzeit rar und haben unklare Ergebnisse. Dies sollte eine jetzt publizierte Studie ändern, deren positive Ergebnisse zwar vorteilhafte Veränderung des Schlafapnoe-Schweregrads zeigte, jedoch bei sehr geringer Patientenzahl (n=34).
Die spanische Untersuchung sollte die Auswirkungen eines 12-monatigen intensiven Lebensinterventionsprogramms, das auf einer hypokalorischen Mittelmeerdiät basiert. Es wurden Veränderungen der Körperzusammensetzungsparameter, die durch Computertomographie des Bauchraums ermittelt wurden, und des kardiorespiratorischen Profils von Patientinnen und Patienten mit schwerer obstruktiver Schlafapnoe (alle mit CPAP-Beatmung) und Adipositas Grad I-II im Vergleich zu Patienten mit Standardbehandlung untersucht.
Insgesamt 34 Personen (30 Männer und 4 Frauen) wurden randomisiert einer Interventionsgruppe (n = 18) oder einer Kontrollgruppe (n = 16) zugewiesen. Die Forschergruppe beobachtete eine Verbesserung des OSA-Schweregrads nach der Intervention. Die Patienten und Patientinnen in der Interventionsgruppe verloren 8,2 % ihres Körpergewichts im Vergleich zu 0,1 % der Personen in der Kontrollgruppe (p < 0,001). Dieser Verlust war hauptsächlich auf die Verringerung des Gesamtkörperfetts, des viszeralen Fettgewebeindex (VATI) [Interventionsgruppe -19,4 (18,1) cm2/m2 gegenüber Kontrollgruppe 2,32 (11,6) cm2/m2, p < 0,001] und einer Tendenz zu einem niedrigeren intramuskulären Fettgewebeindex (IMATI) [Interventionsgruppe -0,69 (0,85) cm2/m2 gegenüber Kontrollgruppe 0,04 (1,3) cm2/m2, p = 0,098] zurückzuführen. Diese Veränderungen waren mit einer Verbesserung des Stoffwechsel- und Entzündungsprofils der Patientinnen und Patienten verbunden. Ein jüngeres Alter und ein höherer Grad an Adipositas zu Beginn waren mit einem größeren Gewichtsverlust verbunden.
Die Gruppe fasst zusammen, dass eine intensivierte Lebensstilintervention mit hypokalorischer Mittelmeerdiät nach 12 Monaten eine signifikante Reduktion des Körpergewichts um 8,2 % bewirkte und zu positiven Veränderungen der Körperzusammensetzung der Patientinnen und Patienten führte, die wiederum gesündere Stoffwechsel- und Entzündungsparameter zur Folge hatten. Die vorteilhaften Effekte auf den Schweregrad der obstruktiven Schlafapnoe bestätigt die Einschätzung vieler Kliniker, wie wichtig bei übergewichtigen OSA-Betroffenen eine Gewichtsreduktion wäre. Aus Sicht der Arbeitsgruppe aus Barcelona sollten jetzt weitere Studien die optimalen patienten-orientierten Lebensstilinterventionen herausarbeiten.
Miralles-Llumà L et al.: Effects of a One-Year Intensified Weight Loss Program on Body Composition Parameters in Patients with Severe Obesity and Obstructive Sleep Apnea (OSA): A Randomized Controlled Trial. Nutrients. 2024 Dec 10;16(24):4255 (DOI 10.3390/nu16244255).